Gestern haben wir nach einem leckeren Frühstück in der Monsavanh Bakery gegen 9 Uhr unsere Fahrt mit dem Slowboat den Mekong hinab fortgesetzt.
Die Landschaft veränderte sich während der Fahrt kaum – links und rechts des Flusses grüne Berge, soweit der Blick reichte.
Am Ufer und an den Hängen immer wieder Hütten und Häuser, Menschen und Tiere (Wasserbüffel, Ziegen). Mittagessen gab es auf dem Boot – die Crew hatte angeboten für ein kleines Entgelt für uns zu kochen. Das Essen war simpel (Rührei, Wasserspinat, Suppe, Klebreis und Wassermelone), aber lecker.
Gegen zwei Uhr sind wir dann in Ban Lad Khammune angekommen, wo wir auch übernachtet haben.
Zuerst haben wir eine kleine Dorfführung gemacht und uns insbesondere den Tempel und die Schule angesehen.
Die Schule ist von einer neuseeländischen Stiftung erbaut worden und ermöglicht es mit mittlerweile vier Lehrern, dass die Kinder aus Ban Lad Khammune und den umliegenden Dörfern ab dem fünften Lebensjahr zur Schule gehen können.
Ban Lad Khammune ist eigentlich ein Dorf der Lao Lum, d.h. der „Tieflandlaoten“. Der Bau der Schule hat allerdings dazu geführt, dass auch eine Gruppe von Lao Theung, die normalerweise in Höhenlagen bis 1000 m leben, herunter an den Fluss gezogen sind, damit ihre Kinder in die Schule gehen können.
Auf unserem Spaziergang durch das Dorf wurden wir von einer Gruppe kleinerer Kinder begleitet, die es ganz toll fanden, wenn man sie fotografiert und ihnen anschließend die Bilder gezeigt hat.
Nach der Schule und dem Tempel haben wir auch noch das Flüsschen angeguckt, welches hier aus den Bergen kommt und in den Mekong fließt. Die Dorfgemeinschaft nutzt den Fluss zur Stromgewinnung, zum Baden und zum Waschen. Und die Kinder haben einen Riesenspaß daran, vom Ufer in den Fluss zu springen.
Danach habe ich noch die Gelegenheit genutzt, ein paar Bilder vom Mekong in der Abenddämmerung zu machen.
Anschließend gab es Abendessen – die gleiche Suppe wie auf dem Boot, Larb (http://en.wikipedia.org/wiki/Larb), Klebreis und zum Abschluss Ananas. Insbesondere Larb war sehr lecker!
Nach dem Essen haben die Dorfbewohner für uns eine Baci-Zeremonie (http://en.wikipedia.org/wiki/Baci) durchgeführt, um uns Glück für unsere weitere Reise zu wünschen. Während der Zeremonie werden weiße Bänder um die Handgelenke gebunden, begleitet von guten Wünschen desjenigen, der einem das Band umbindet. Da jeder anwesende erwachsene Dorfbewohner jedem Gast an jedes Handgelenk ein Band gebunden hat, hat es eine ganze Weile gedauert und am Ende sahen unsere Arme so aus, als hätten wir uns lauter Freundschaftsbändchen umgebunden – nur weniger bunt. Am Ende der Zeremonie bekamen wir alle noch eine kleine Gabe bestehend aus Klebreis, Kokusnussklebreis im Bananenblatt, einem Ei, einer kleinen Banane und einer kleinen Packung Kekse oder Cracker. Und einem Glas Lao Lao! Und Blumen für unseren heutigen Besuch in den Pak Ou-Höhlen!
Nach der Baci-Zeremonie sollte eigentlich Schluss sein mit dem Programm, aber weil zum einen noch das Ende der Buddhistischen Regenzeitklausur gefeiert wurde und wir für diese Saison die letzte Tourgruppe waren, die in Ban Lad Khammune anhielt, ging die Party danach erst richtig los. Zuerst führten einige Mädchen einen laotischen Tanz auf und danach wurden wir alle aufgefordert mitzumachen. Zu thailändischer Popmusik, Rap und Justin Bieber – was der iPod unseres laotischen Guides eben hergab – wurde danach ausgelassen getanzt. Die Kinder hatten besonderen Spaß daran, dass nachzutanzen, was man ihnen vorgetanzt hat. Und so haben dann einige aus unserer Gruppe versucht, den Kindern den Timewarp beizubringen 🙂
Irgendwann wurde dann noch ein von den Mönchen des Ortes gebautes Boot mit Kerzen zu Wasser gelassen.
Danach sind wir bei unseren Gastfamilien für die Nacht eingekehrt. Um vier Uhr morgens haben die Mönche allerdings schon die Glocke geläutet und danach ist das Dorf (insbesondere die Hähne!) sehr schnell zum Leben erwacht.
Nach dem Frühstück sind wir schon gegen acht Uhr gestartet, um früh in Luang Prabang anzukommen. Auf dem Weg haben wir allerdings noch einen Stopp bei den Pak Ou-Höhlen gemacht, in denen insgesamt viertausend große und kleine Buddha-Statuen stehen. Dort haben wir unsere Blumen aus Ban Lad Khammune als Gaben zurückgelassen.
Heute Mittag waren wir dann endlich in Luang Prabang. Mein Guesthouse ist wunderschön und liegt direkt am Mekong – Flussblick inklusive.
Nachdem ich am Nachmittag den ersten Erkundungsspaziergang gemacht und direkt einige meiner Mitreisenden wiedergetroffen hatte, war ich abends noch sehr gut bei Café Toui laotisch essen. Für umgerechnet 8 Euro gab es als Vorspeise eine Suppe mit Tofu, als Appetizer knuspriges Seegras mit Sesam und ein Stückchen laotische Wurst, einen Salat (der mir als einziges nicht geschmeckt hat) sowie drei kleine Hauptgericht (Fisch im Bananenblatt gedünstet, Hühnchen-Curry und Rindfleisch mit Ingwer). Plus Obst und Kaffee. Absolut sein Geld Wert, aber für laotische Verhältnisse und selbst für Luang Prabang recht teuer.