Am Vormittag meines letzten Tages in Sihanoukville bin ich von der Serendipity Road zum Sokha Beach gelaufen. Auch wenn es nur ein Fußweg von 15 Minuten ist, könnte der Unterschied zwischen der Gegend um die Serendipity Beach Road und Serendipity Beach einerseits und Sokha Beach andererseits kaum größer sein. Während am Serendipity Beach billige Unterkünfte, Bars und Cafés dominieren, wird Sokha Beach vom gleichnamigen Resort dominiert. Der größte Teil des Sokha Beach ist für Hotelgäste reserviert, wobei es für Ausländer – nicht aber für Kambodschaner – auch möglich ist, den Strand und die dazugehörigen Einrichtungen (Pool, Duschen) gegen eine geringfügige Tagesgebühr zu nutzen. Im Vergleich zum Serendipity Beach war der Sokha Beach dementsprechend leerer und sauberer. Man muss aber gar nicht bezahlen, um den Sokha Beach genießen zu können. Das östliche Ende des Strandes ist öffentlich und außer mir waren hier nur noch einige sehr wenige Kambodschaner, die den Strand genossen. Wenn man Ruhe sucht und einem der Serendipity Beach zu dreckig und/oder überlaufen ist, kann ich also nur empfehlen einen Abstecher zum Sokha Beach zu machen. Bilder gibt es übrigens nicht, denn meine Kamera und mein Handy hatte ich im Hotel gelassen.
Nachdem ich eine Weile am Sokha Beach gesessen hatte und auch noch einmal im wunderbar warmen Wasser des Golf von Thailand schwimmen war, habe ich eine Abkürzung genommen und bin auf kurzem Wege wieder Richtung Serendipity Beach gelaufen. Westlich des Piers gibt es keinen richtigen Strand, hier ist die Küste felsig und von einer gemütlichen Bar nach der anderen gesäumt, die mit ihren Holzveranden mit Strohdächern zum Verweilen einladen.
Auch ich habe einen Zwischenstopp eingelegt, mir zum zweiten Frühstück einen Pancake mit Mango gegönnt und einen Kaffee getrunken. Da ich noch relativ viel Zeit hatte, bis mittags mein Bus nach Phnom Penh abfuhr, habe ich die Gelegenheit genutzt endlich ein bisschen in meinem Buch zu lesen. Ich hatte schon gar kein Buch nach Kambodscha mitgenommen, weil ich – zutreffend – davon ausging, dass ich wenig bis keine Zeit haben würde zu lesen. Aber vor dem gestrigen Ausflug nach Koh Rong Samloem hatte ich mir ein Exemplar von „Eat, Pray, Love“ gekauft. Es laß sich ganz gut!
Gegen 12 Uhr bin ich zum Hotel zurückgekehrt, habe noch schnell bei einem benachbarten italienischen Restaurant einen Teller Pasta gegessen und mich dann zum Büro von Giant Ibis begeben, um den Bus zurück nach Phnom Penh zu nehmen. Es ging pünktlich los, ich hatte wieder einen guten Sitzplatz mit viel Beinfreiheit, das Wifi funktionierte ebenfalls gut und wir kamen gut voran. Allerdings nur, bis wir den Stadtrand von Phnom Penh erreichten. Von hier an war Stau. Es herrschte absolutes Chaos auf der Straße. Autos versuchten sich von links und rechts in den Verkehr auf der Hauptstraße einzufädeln oder diese zu queren – ohne Hilfe von Ampeln. Aus der eigentlich in jeder Richtung zweispurigen Straße wurde plötzlich eine Straße, auf der stadteinwärts auf vier Spuren gefahren wurde, sodass diejenigen, die stadtauswärts unterwegs waren, auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen mussten. Abenteuerlich. Aber spannend.
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Stillstand |
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Personennahverkehr in Phnom Penh |
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Ohne Worte |
Irgendwann ging es dann aber doch – wenn auch langsam – weiter.
Nachdem wir in Phnom Penh angekommen waren, habe ich mich vom Tuk-Tuk zum Hotel fahren lassen. Dieses Mal habe ich nur 3 US$ für die Fahrt bezahlt – es hilft, wenn man weiß wieviel die Fahrt kosten darf 😉
Für meine letzte Nacht in Kambodscha hatte ich mir das „The 240“, ein Schwesterhotel des „Pavilion“ auf der gleichnamigen „Street 240“ ausgesucht. Mein Zimmer war ein Traum – ich hatte sogar einen eigenen kleinen Plunge Pool, den ich aber nicht getestet habe, da es schon dunkel war, als ich im Hotel ankam.
Aufgrund der vorgerückten Stunde habe ich es dann auch vorgezogen im Hotel eigenen Restaurant „Naturae“ zu essen – ich wäre eigentlich gerne bei „Friends“ essen gegangen, aber aufgrund der bevorstehenden Feiertage (Khmer New Year) hatten sie geschlossen. Aber auch das Essen im „Naturae“ war sehr lecker – mein Magen hatte sich immer noch nicht beruhigt und ich versuchte ihn mit Fettucine Alfredo und einem Fruchtshake zu besänftigen. Es hat einigermaßen funktioniert. Jedenfalls ist es nicht schlimmer geworden.
Nach dem Essen bin ich wieder auf mein Hotelzimmer gegangen, habe meine Sachen für den Rückflug zusammengepackt, den Online Check-In erledigt und anschließend noch „The Killing Fields“ auf DVD geguckt. Ich kann diesen Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, nur jedem empfehlen, der ihn noch nicht kennt. Denn wenn man heute durch Kambodscha reist, ist es leicht, zu vergessen, welche Greueltaten und welches unvorstellbare Leid die Khmer Rouge vor nur wenig mehr als vierzig Jahren über dieses Land gebracht haben.