Abends bin ich wieder in Old Bar bei Sai Thai essen gewesen. Dieses Mal gab’s Green Curry Chicken – wieder hervorragend. Zurück im B&B habe ich mir aus der großen DVD-Sammlung meiner Gastgeber „Julie & Julia“ ausgeliehen und einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher verbracht. Um zehn Uhr wäre ich allerdings fast vor dem Fernseher eingeschlafen, sodass ich den Film nicht mehr ganz zu Ende geguckt habe.
Der Freitag began regnerisch. Nachdem ich den Film vom Vorabend zu Ende geguckt hatte, bin ich zuerst bei Rachel und Michal vorbeigefahren und habe danach einen kleinen Ausflug nach Coopernook gemacht. Nachdem ich die gesamte Schotterstraße, die ich in meinen ersten drei Monaten in Australien jeden Morgen mit dem Schulbus gefahren bin, abgefahren hatte, habe ich auch das Haus wiedergefunden, in dem ich drei Monate gelebt habe. Ich hätte es fast übersehen, weil die Bäume und Büsche viel dichter geworden sind und man das Haus von der Straße aus nur noch schlecht sieht. Zum Abschluss habe ich noch den Ort Coopernook besucht, den ich damals gar nicht zu Gesicht bekommen habe, weil wir immer nur nach Taree reingefahren sind und nie nach Coopernook. Da habe ich allerdings auch nichts verpasst. Eigentlich wollte ich noch weiterfahren bis nach Port Macquarie, aber das regnerische Wetter machte mich ganz müde. Also bin ich wieder nach Taree gefahren und habe dort ganz gut indisch gegessen.
Danach habe ich einen kleinen Abstecher zu Aldi gemacht. Selbst in Australien muss man dank Aldi nicht mehr auf deutsches Weihnachtsgebäck verzichten 😉
Ich hatte ja schon erwähnt, dass Aldi sich im Übrigen an den australischen Geschmack angepasst hat. Insgesamt führt dies dazu, dass ich sagen würde, dass der australische Aldi der bessere Aldi ist! Neben frischer Pasta gibt es hier auch drei verschiedene Sorten frische asiatische Nudeln. Wenn es das in Deutschland auch gäbe, käme mir das sehr entgegen. Wer statt Milch lieber Sojamilch oder statt Sojamilch lieber Mandel- oder Reismilch benutzt, wird bei Aldi in Australien anders als in Deutschland fündig. Auch gibt es hier loses Gemüse, sodass man nicht immer gleich von allem eine große Packung kaufen muss. Überhaupt – es gibt eine viele bessere Gemüseauswahl. Und, und, und …
Anschließend bin ich wieder ins B&B gefahren und habe mir einen entspannten Blog- und Fernsehnachmittag mit „Sternen, Herzen und Brezeln“ gemacht. Der von meinen Gastgebern empfohlene Film Zero Dark Thirty war sehr gut. Und als dann spätera uch noch Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2 im Fernsehn lief, war der Abend gerettet.
Am Samstagmorgen wurde ich schon morgens um sechs Uhr vom Trommeln des Regens auf dem Wellblechdach des B&B geweckt. Der Regen ließ leider den ganzen Vormittag nicht nach und so blieb ich im B&B bis ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg zu Rachel’s und Michal’s Hochzeitsfeier machte. Die Zeremonie sollte um 15:30 Uhr beginnen. Um 15:15 Uhr waren immer noch nicht alle Gäste da – die Australier sind auch was das angeht sehr entspannt. Es ging dann aber doch einigermaßen pünktlich los. Wegen dem anhaltenden Regen musste die Zeremonie allerdings drinnen stattfinden. Die Trauung selbst wurde von einem „marriage celebrant“ durchgeführt. Ungewöhnlich, aber sehr persönlich und sehr schön. Die anschließende Feier war auch sehr schön. Ich saß neben einer Schulkameradin, die ich siebzehn Jahre nicht mehr gesehen hatte. Mir gegenüber saß ein Arbeitskollege von Rachel, der schon viel in Europa und dem Rest der Welt herumgekommen ist. Insgesamt hatte ich also interessante Gesprächspartner. Auch mit Rachel’s Familie habe ich mich gut unterhalten. Meine Antwort auf die unausweichliche Frage, was ich beruflich mache, hat alle sehr beeindruckt und ich musste erstmal die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem australischen Gerichtssystem erklären, damit sie verstanden haben, dass es nicht ganz so beeindruckend ist in Deutschland Richter zu sein, wie in Australien.
Heute morgen haben wir uns noch einmal in einem Cafe in Tinonee zum Brunch getroffen. Das Cafe war – wie sollte es anders sein – schon ganz weihnachtlich dekoriert.
Außer Rachel’s Schwester mit Mann und Kindern waren nur noch ihre Mutter, ihre Schwiegereltern und ihre Freundin Lauren, die aus Chicago eingeflogen war, da. Später kam dann auch noch Rachel’s Schwägerin mit ihren Kindern, aber gegen ein Uhr löste sich die Gesellschaft wieder auf und ich machte mich mit meinem kleinen Hyundai i20 auf den Rückweg nach Sydney.
Auf dem Weg nach Sydney bin ich wieder einmal an einem der allgegenwärtigen „big things“ vorbeigekommen – The Rock ist allerdings im Vergleich zum Original eher eine Miniatur 😉
Auf Rachel’s Tipp hin bin ich anschließend nach Newcastle zu Nobbys Beach gefahren. Mittlerweile schien auch mal die Sonne, sodass ich meine Fish & Chips im Sonnenschein genießen und mich danach bei der Lektüre meines Tasmanien-Reiseführers noch etwas sonnen konnte.
Kurz vor acht war ich dann wieder in der Jugendherberge. Das Auto steht wieder auf der Cumberland St – dieses Mal habe ich darauf geachtet, dass es auch da stehen darf, wo es steht. Jetzt sitze ich in der Lounge der Jugendherberge und schreibe diesen Beitrag. Morgen geht es ganz früh zum Flughafen und dann weiter nach Tasmanien.
Das Wort zum Sonntag liefert ein Schild, das heute morgen in dem Cafe in Tinonee hing: