
Nach der anstrengenden Zugfahrt von Glasgow nach Oban war die Fährfahrt von Oban nach Castlebay sehr entspannend. Zwar hat man uns Fußpassagiere erst sehr spät auf die Fähre gelassen, als alle Autofahrer schon an Bord waren und die besten Sitzplätze belegt hatten (insbesondere diejenigen am Fenster, an denen man sich auch hätte hinlegen können), aber wir haben trotzdem noch zwei ordentliche Sitzplätze auf dem Panorama-Deck am Bug des Schiffes bekommen.

Ich habe die Fahrt genutzt, um den Blog weiterschreiben, während Katharina versucht hat ein bisschen zu schlafen. Nachdem wir die anderen der Küste vorgelagerten Inseln hinter uns gelassen hatten und auf dem offenen Meer waren, schaukelt es auch merklich und ich musste aufpassen, dass ich nicht seekrank werde.
Ich bin letztlich doch seekrank geworden. Eine Weile mussten wir uns draußen auf das Oberdeck setzen, dann ging es mir ein bisschen besser. Je näher wir Barra kamen, desto ruhiger wurde die See aber zum Glück wieder.




Eigentlich hätten wir vom Fähranleger in Barra noch etwa 8 Kilometer bis zur Community Hall auf Vatersay laufen müssen, aber als wir von der Fähre kamen, stand ein Taxi am Anleger. Wir haben den Fahrer angesprochen und er war zum Glück bereit uns für 15 Pfund nach Vatersay zu bringen. Er musste nur erst noch einen anderen Fahrgast fahren. Circa 20 Minuten später war er wieder da. Nach einem kurzen Fahrerwechsel, bei dem der Chef durch eine Angestellten ausgetauscht wurde, sind wir zuerst noch zum Co-op zum Einkaufen gefahren. Das Taxi hat währenddessen ohne Mehrkosten auf uns gewartet. Nachdem wir uns mit Cup Noodles Typ Maccaroni & Cheese, chinesischen Instant-Nudeln, Reis, Sauce und Gemüse sowie Wasser und Cider eingedeckt hatten, ging es weiter nach Vatersay. Es hat sich ganz schön gezogen – die Straße war sehr schmal und kurvig und es ging auch ganz schön auf und ab. Gut, dass wir die Strecke nicht mehr laufen mussten.
An der Community Hall gibt es eine 24 Stunden am Tag geöffnete Toilette und sogar zwei Duschen, die man mit Pfundmünzen bedient (1 Pfund = 2 Minuten Duschen). Nach unserer Ankunft wurden wir von einem Freiwilligen angesprochen, der darum bat, das wir für die Benutzung 3 Pfund pro Zelt in die Honesty Box werfen. Das haben wir natürlich gerne getan. Danach haben wir uns einen Platz für unser Zelt gesucht. Auch dazu, wo wir uns hinstellen könnten, hatte uns der Freiwillige Tipps gegeben. Viele andere Zelt standen ein Stückchen die Straße runter, aber noch in Sichtweite der Community Hall. Andere hatte sich mehr in den Dünen versteckt, wie wir noch vom Taxi aus gesehen hatten. Wir haben uns am Ende direkt gegenüber von der Community Hall auf ein kleines Stück Wiese neben der Straße gestellt. So waren wir keine Minute von den Sanitäreinrichtungen entfernt.

Das Aufbauen des Zeltes hat etwas länger gedauert, aber am Ende stand es sehr gut und der nächtliche Regen (Typ leichter Landregen) konnte uns nichts anhaben. Zum Glück war es auch fast windstill.

Als wir mit dem Aufbauen des Zeltes fertig waren, war es schon gegen 21 Uhr. Wir haben noch unsere Maccaroni & Cheese Cup Noodles gegessen, unseren Cider getrunken und uns ein Weilchen unterhalten, bevor wir uns in unsere Schlafsäcke gemummelt haben.



Vom Bett aus konnten wir das Meer rauschen hören und hin und wieder das Mä-Mä eines Schafs. Die Schafe sind unsere Nachbarn, sie laufen hier frei herum, auch in der Nähe unseres Zeltes. Aber alles kein Problem, Hauptsache wir wachen nicht eines Tages neben einer Gruppe Hochlandrinder auf.