Von Vatersay bis Borve auf Barra (17. Juli 2022)

Unseren ersten Wandertag haben wir langsam angehen lassen. Mit Frühstücken und Zeltabbauen waren wir bis elf Uhr beschäftigt.

Frühstück mit Aussicht

Bevor es endlich los ging, habe ich noch ein paar Bilder vom Strand gema hat und dann haben wir natürlich auch noch Bilder an der Stehle gemacht, die den offiziellen Startpunkt des Hebridean Way aid Vatersay markiert.

Der Strand in der Nähe der Community Hall auf Vatersay
Einige Wanderer und Radfahrer zelteten auch in den Dünen – mit unserem großen Zelt unmöglich
Auf geht’s!
Schwer bepackt

Dann ging es erstmal auf der Straße zurück zum Causeway nach Barra. Die erste Sehenswürdigkeit am Wegesrand waren die Überreste eines 1944 auf Vatersay abgestürzten Militärflugzeuges, die teilweise immer noch neben der Straße liegen. Auch eine Gedenktafel erinnert an die Besatzung – von zwölf kamen damals drei ums Leben.

Auf Vatersay blühte es sehr schön am Straßenrand.

Der Causeway, der die beiden Inseln Vatersay und Barra miteinander verbindet, wurde erst 1989 gebaut, nachdem 1986 der Preisbulle Bernie ertrunken war während er mit anderen Rindern von einer Insel zur anderen schwimmen sollte, wie dies hier früher üblich war.

Direkt hinter dem Causeway befindet sich ein Steinbruch und nur wenige Meter danach biegt der Hebridean Way links ab.

Unmittelbar nach dem Abzweig haben wir eine kleine Pause gemacht und uns ein paar Schautafeln durchgelesen , auf denen  die archäologischen Funde in der näheren Umgebung erklärt wurden, die man vor dem Bau des Causeways bei Ausgrabungen gemacht hatte.

Der Hebridean Way führte nun ziemlich steil bergan. Es war sehr, sehr anstrengend – nicht nur wegen der Steigung, sondern insbesondere auch wegen unseren schweren Rucksäcken.

Blick zurück Richtung Vatersay
Kleine Rast während des ersten Anstiegs

Irgendwann hatten wir den ersten Anstieg dann aber doch geschafft.

Luft schnappen nach dem ersten Anstieg

Nun ging es relativ eben an der Flanke eines Berges entlang und dann zunächst ein bisschen bergab. Leider entdeckten wir während des Abstiegs die nächsten Markierungspfosten am nächsten Hang – es ging also wieder hoch. Vor dem Anstieg haben wir erneut Pause gemacht.

Pause und Beine ausstecken

Der Anstieg war auch anstrengend, aber gefühlt nicht so lang wie der erste Anstieg. Hinter der Hügelkuppe hing es dann erstmal nur noch bergab. Das war auf andere Art anstrengend. Es war teilweise recht steil und zugleich rutschig bzw. matschig. Wir haben ziemlich lange gebraucht, bis wir unten angekommen waren. Die Aussicht war aber fantastisch.

Unten angekommen hatten wir zunächst Probleme den nächsten Markierungspfosten zu finden. Zum Glück haben wir ihn dann doch entdeckt. Nach einer Weile kamen wir zu einem Zaun, den wir mit Hilfe einer kleinen Leiter überwunden haben. An dieser Stelle begegneten wir einer größeren Gruppe Tageswanderer, die offensichtlich einen Ausflug zu einigen prähistorischen Überbleibseln in der Nähe machten. Wir haben uns den Abstecher gespart. Hinter dem Zaun war ein felsiger Hügel und oben angekommen mussten wir feststellen, dass keine Markierungspfosten mehr zu sehen waren. Mit der Hilfe des Satellitennavigationsgeräts haben wir den Weg zum Strand bei Borve aber  Ende doch gefunden. Da vor uns auf dem Weg ein paar Hochlandrinder standen, sind wir über den Strand gelaufen, statt dem Weg weiter zu folgen. Es war Ebbe und man konnte auf dem festen Sand ganz gut laufen. Leider bin ich auf der falschen Seite eines Priels gelaufen, das ich dann auch nichrlt mehr trockenen Fußes überqueren konnte. So musste ich meine Stiefel und Socken ausziehen und hinüber waten. Das Wasser war allerdings auch eine willkommene  Abkühlung für meine Füße.

Am Strand steht im Borve steht ein kleines Hotel, bei dem Katharina gefragt hat, ob wir unser Wasser auffüllen können. Nicht nur das, wir durften uns auch im abgesperrten und von einer Mauer eingehegten Hof an einen Picknicktisch setzen. So konnten wir windgeschützt eine späte Mittagspause machen. Mittlerweile war es schon nach 16 Uhr. Wir haben unseren Kocher rausgeholt und unsere asiatischen Instant-Nudeln zubereitet.

Während des Essens haben wir entschieden, die Etappe in Borve abzubrechen und erst am nächsten Tag weiter in Richtung Ardmhor zur Fähre zu laufen. In Borve gibt es nur fünf Minuten vom Hotel entfernt einen Campingplatz, der bei Google sehr gut bewertet ist und als besonders windgeschützt beschrieben wird. Dort sind wir hingelaufen. Mit den Campingplätzen scheint es hier so zu funktionieren, dass in der Regel kein Mitarbeiter vor Ort ist und man nach Ankunft anrufen muss. Jedenfalls war es hier so und auch am nächsten Tag auf South Uist. Das Anrufen hat auch gut geklappt, der Eigentümer sagte, wir könnten uns hinstellen, wo wir wollten. Also haben wir uns einen Platz auf einem kleinen Rasenstreifen unterhalb der Böschung zur Straße gesucht und unser Zelt mit Blick auf das Meer aufgebaut.

Danach haben wir unser schon in Castlebay gekauftes Essen zubereitet. Erstmals gab es keine Cup Noodles oder Instant Nudeln, sondern Reis mit Brokkoli, Mini-Maiskolben und Champignons in Teriyakisauce mit Cashewkernen als Topping.

Zu guter Letzt haben wir noch die Tatsache ausgenutzt, dass es am Campingplatz unbegrenzt heiße Duschen gab, die man auch nicht extra bezahlen musste ( nie einem Preis von 18 Pfund pro Zelt pro Nacht auch in Ordnung). Denn wir hatten morgens in Vatersay nicht Duschen können, da die Automaten, in die man die Münzen zum Bezahlen einwerfen müsste, unserer Münzen immer wieder ausspuckten. Wir vermuten, dass die Münzbehalter der Automaten voll waren. Denn vor uns war es einer anderen Frau noch gelungen eine der Duschen für zwei Minuten in Betrieb zu nehmen.

Am Campingplatz gab es auch WLAN, aber dieses reichte leider nicht bis zu unserem Zelt und war auch im Waschhaus zu schwach zum Hochladen meiner Bilder für den Blog. Aber immerhin könnten wir WhatsApp lesen. Denn ansonsten gibt es hier kaum Mobilfunkempfang.