Obwohl wir in Cairinish schon um kurz nach 9 Uhr den Bus nach Berneray genommen haben, konnten wir erst um 12 Uhr die Fähre nach Leverburgh nehmen, da der Bus und die Fähre nicht aufeinander abgestimmt sind und der Bus eine Viertelstunde nachdem die Fähre am Morgen abgefahren ist, in Berneray ankommt.

Also haben wir uns erstmal am Shop & Bistro absetzen lassen. Im Shop konnte ich zum Glück sowohl zwei verschiedene Sorten Sekundenkleber als auch Panzerband für die notdürftige Reparatur meiner Wanderstiefel kaufen. Alle Lebensmittel, die wir für die nächsten Tage kaufen wollten, haben wir hingegen nicht bekommen.
Nachdem wir unsere Einkäufe erledigt hatten, haben wir uns ins Bistro gesetzt und unser Frühstück nachgeholt. Es gab Breakfast Rolls mit Ei und Speck und dazu einen Kaffee. Anschluss haben wir uns beide noch eine heiße Schokolade gegönnt.


Auf der Fähre haben wir dann die Reparatur meiner Schuhe in Angriff genommen. Erst habe ich den Spalt zwischen dem beiden Sohlen mit einer ebenfalls im Shop erworbenen Zahnbürste gereinigt so gut es ging, dann haben wir vorsichtig Sekundenkleber von Uhu zwischen die Sohlen geschmiert und zu guter Letzt, nach dem Andrücken des Klebers, haben wir die Fußspitzen auch noch mit Panzerband unwickelt.


Die Überfahrt nach Leverburgh war sehr schön sonnig und es war interessant zu sehen, wie dicht die Fähre teilweise zwischen den verschiedenen kleinen vorgelagerten Inseln durchgefahren ist. Einmal hatte man den Eindruck, sie würde geradeaus auf eine der Inseln zufahren, dann hat sie aber natürlich noch abgedreht und ist an ihr vorbeigefahren.



In Leverburgh haben wir direkt am Hafen Fish & Chips gegessen und sind dann noch kurz einkaufen gegangen, bevor wir zu unserer Wanderung Richtung Horgabost gestartet sind.



Aus Leverburgh heraus sind wir erstmal auf einer kleinen Straße gelaufen, vorbei am Loch Steisebhat und Loch na Moracha.





An einem Wegweiser sind wir nach Nord-Westen auf einen kleinen Pfad abgehoben.

Nachdem wir ein Tor erreicht hatten, ging es dann richtig ins Gelände.

Eigentlich sollte es hier einen „raised turf path“, also einem Torfweg geben. Er war auch zunächst noch gut zu erkennen, allerdings war er sehr, sehr matschig. Er war einfach nicht richtig entwässert. Oft stand das Wasser auf dem Weg und man musste sehr gut gucken, wie man weiterkam. Zwischendurch war der Pfad gar nicht mehr wirklich zu erkennen. Markierungspfosten waren rar gesät.



Der Weg verlief im Wesentlichen durch die Täler Gleann Horsa-cleit und Gleann Uadrach zwischen mehreren Bergen und hatte nur wenig Steigung. Aufgrund des morastigen Bodens war es trotzdem sehr anstrengend.
Wenigstens über die ebenfalls vorhandenen Flüsse gab es gute Brücken – alle mit einem kleinen Täfelchen mit einem Hinweis auf die Finanzierung durch die EU.


Laut Wanderführer sollte es nach dem Überqueren eines Bealachs, eines Bergpasses, einen guten Schotterweg entlang eines Flüsschens geben, auf dem man wieder auf die Hauptstraße stoßen sollte. Wir haben den Weg nicht gefunden. Wir bezweifeln, dass es ihn überhaupt gibt. Wir mussten uns mal wieder querfeldein durchs Gelände kämpfen.
Als wir bei Scarista Beach endlich wieder die Straße erreicht haben, war es schon nach fünf Uhr. Das weitere Stück nach Horgabost hätten wir nicht mehr geschafft. Aber den letzten Bus hatten wir auch um wenige Minuten verpasst. Das Mittagessen in Leverburgh hatte uns zu viel Zeit gekostet und wir waren zu spät losgelaufen. Unsere einzige Alternative war nun per Anhalter weiterzukommen. Nach einigen erfolglosen Versuchen und einem Stück road walking hat tatsächlich jemand Erbarmen mit uns gehabt und uns mitgenommen. Ein sehr nettes Ehepaar aus London, sie Kanadierin mit britischen Wurzeln, er Neuseeländer, die hier ein Haus haben. Sie mussten eigentlich gar nicht bis zum Campingplatz in Horgabost, aber sie haben uns trotzdem bis dorthin gefahren.
Am Campingplatz haben wir für eine Nacht 10 Pfund bezahlt und einen Stellplatz ganz in der Nähe des Waschhauses gefunden. Das Waschhaus war allerdings nicht sehr schön, mit nur vier Duschen für den gesamten Campingplatz und Schimmel an der Decke.

Die Lage des Campingplatzes war allerdings sehr schön – direkt am Strand von Horgabost. Einige Stellplätze für Zelte waren sogar in bzw. auf den Dünen.
Zum Abendessen gab es Madras-Curry mit Brokkoli – es war ein bisschen sehr scharf ohne Joghurt zum Strecken.

Nach dem Abendessen bin ich auf die Dünen hochgelaufen und habe ein paar sehr schöne Bilder gemacht.



Nachts hat es zwischendurch ganz ordentlich geregnet. Aber wir sind in unserem Zelt trocken geblieben.