Sightseeing in Suzhou

Suzhou ist in erster Linie für seine klassischen chinesischen Gärten bekannt, die mittlerweile sogar zum Weltkulturerbe gehören.
Ich habe mir als erstes den Humble Administrator’s Garden, also den „Garten des bescheidenen Verwalters“, angesehen. Um 7:30 Uhr öffnet er seine Tore und als ich um 8:00 Uhr da war, war schon einiges an Betrieb. 
Alle Gärten, die ich in Suzhou angesehen habe, enthalten bestimmte gestalterische Elemente. So sind immer Gebilde aus Stein zu finden, die ein bisschen an sich auftürmende Wolken erinnern.
Daneben gibt es auch immer einen oder mehrere künstliche Seen, oft mit Inseln, diese wiederum oft mit einem künstlichen Berg und/oder einer Pagode, von wo aus man die Aussicht genießen kann.
Besonders auffällig am Humble Administrator’s Garden waren die vielen sehr schön angelegten Blumenbeete und bunten Bäume.

Ruhig war es im Humble Administrator’s Garden leider nicht. Als ich um zehn Uhr wieder gegangen bin, schob sich bereits eine Tourgruppe nach der anderen durch die Gärten – immer dem Führer mit dem Fähnchen hinterher. Und mit Bescheidenheit hatte dieser Garten ganz sicher auch nichts zu tun. 

Nach dem Besuch im Humble Administrator’s Garden bin ich zur North Temple Pagoda gelaufen, mit neun „Etagen“ die höchste Pagode südlich des Yangtze. Nach der Hektik des Humble Administrator’s Garden war die Ruhe an der Pagode sehr willkommen. Hierhin hatten sich kaum Besucher verirrt und keine einzige Tourgruppe. So konnte ich die Pagode in aller Ruhe umkreisen und kleine Details wie die unten abgebildete Glocke entdecken.

Mein nächstes Ziel war wieder ein Garten, dieses Mal der Blue Wave Pavilion. Ursprünglich als Residenz für einen Prinzen gebaut, handelt es sich um den ältesten Garten von Suzhou. Hier waren erstaunlicherweise auch nur wenige Touristen. Stattdessen viele Künstler und Künstlerinnen, die auf den Bänken im Garten saßen und malten oder zeichneten.
Besonders auffällig hier war der Bambus, der hier fast jeden Teil des Garten dominierte. Da ich Bambus sehr mag, hat es mir hier sehr gut gefallen.

Da es mittlerweile schon Zeit für’s Mittagessen war, bin ich in einem im Lonely Planet empfohlenen Restaurant mit Gerichten aus der Region Xinjiang eingekehrt. Die Bewohner von Xinjiang sind größtenteils Muslime und die Küche von Xinjiang hat relativ wenig damit zu tun, was wir uns unter chinesischer Küche im Allgemeinen so vorstellen. Aber das ist ja gerade des Spannende an einer Reise nach China – die Möglichkeit die unterschiedlichen regionalen Küchen kennenzulernen.

So gestärkt bin ich zum letzten Garten für diesen Tag weitergezogen, dem sogenannten Master of the Nets Garden. Nachdem ich mir schon die beiden anderen Gärten angesehen hatte, bot dieser Garten nicht mehr viel Neues. Ich nutzte aber die Gelegenheit mich in einem der Innenhöfe in die Sonne zu setzen und einen Kaffee zu trinken. 
Ganz interessant waren aber doch die zum Garten gehörenden Wohnräume.

Anschließend bin ich über kleine Gässchen bis zum Gelände der Soochow University gelaufen, die im Jahr 1900 von methodistischen Missionaren gegründet wurde und noch heute in Betrieb ist.

Direkt vor dem Tor zur Universität steht die St Joseph’s Church, die ebenfalls noch aus der Zeit der methodostischen Missionare stammt.

Auch auf dem Universitätsgelände selbst gibt es noch eine Reihe von Gebäuden aus dieser Zeit. 

Mein letzter Stop für diesen Tag waren dann die Twin Pagodas, die in einem ruhigen Innenhof liegen, der auch das kleine Museum der Steinmetzkunst beherbergt.

Ziemlich geschafft bin ich danach in mein Hotel zurückgekehrt. Über meinen zweiten Besuch bei Yaba Shengjian an diesem Abend habe ich schon berichtet.