Testaccio & Aventin

Gestern bin ich mit einem Spaziergang durch Testaccio in den Tag gestartet. Mein Weg führte von meinem Studio in der Nähe der Piazza Testaccio zunächst zum Mercato Testaccio. Neben Lebensmitteln aller Art werden dort u.a. auch Kleidung und Schuhe verkauft (dazu später mehr).

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Vom Mercato Testaccio bin ich dann um den Monte Testaccio herumgelaufen. Der Monte Testaccio, der eher ein Hügel als ein Berg ist, ist kein natürlicher Berg, sondern in der Antike dadurch entstanden, dass hier die Amphoren, in denen Olivenöl z.B. aus Spanien importiert wurde und die nicht wiederverwertbar waren, zerschlagen und aufgeschüttet wurden. Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass der Hügel aus den Scherben von Amphoren besteht.

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Leider ist der Hügel heute nicht mehr zugänglich, d.h. man kann nur unten um ihn herumlaufen und nicht auch von oben die Aussicht genießen. Der Weg um den Hügel herum ist aber auch interessant, denn es sind in regelmäßigen Abständen Informationstafeln angebracht, die einem die Geschichte des Monte Testaccio näher bringen.

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Nachdem ich den Monte Testaccio zur Hälfte umrundet hatte, habe ich den Commonwealth War Cemetary an der Via Nicola Zabaglia angesehen. Er ist Friedhof und Erinnerungsort für die Soldaten des Commonwealth, die im Kampf um die Befreiung Italiens in den Jahren 1943 bis 1945 in und um Rom herum, aber auch in anderen Landesteilen gefallen sind. Auf mehreren Informationstafeln wird die alliierte Invasion in Italien sehr gut beschrieben.

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Vom Commonwealth War Cemetary bin ich entlang der Mura Aureliane, einem noch erhaltenen Teil der römischen Stadtmauer, Richtung Piramide gelaufen. Ich finde es sehr beeindruckend, dass man in Rom auch weit entfernt der „normalen“ Touristenpfade überall noch auf so gut erhaltene Hinterlassenschaften aus der Römerzeit trifft. Wie lange wohl die in unserer Zeit entstandenen Bauten die Zeit überdauern werden?

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Mein nächstes Ziel war der „nicht-katholische Friedhof“ von Rom, der sich in direkter Nachbarschaft der Cestius-Pyramide befindet. Hier sind sehr viele Ausländer begraben und dementsprechend findet man auch sehr viele Grabsteine in anderen Sprachen, u.a. auch auf Deutsch. Es gibt auch einige Gräber bekannter Persönlichkeiten, wie z.B. das Grab des Sohnes von Johann Wolfgang von Goethe oder die Gräber der englischen Dichter John Keats und Percy Bysshe Shelley.

Bei meinem Spaziergang über den Friedhof bin ich leider umgeknickt. Meinem Knöchel ist nichts passiert, aber ich bin so unglücklich von der Sohle meiner Sandale gerutscht, dass einer der Riemen an der Hacke ausgerissen ist. Statt meinen Spaziergang wie geplant in Richtung Circus Maximus fortzusetzen, bin ich daher erstmal wieder zum Mercato Testaccio gelaufen, in der Hoffnung, dort ein günstiges Paar Sandalen als Ersatz zu finden. Leider gab es keine in meiner Größe – und die Sandalen, die sie hatten, waren auch von eher minderer Qualität. Etwas geknickt bin ich daher in mein Studio zurückgekehrt, um mir meine festen Schuhe anzuziehen. Dort angekommen habe ich mich daran erinnert, dass ich eine kleine Rolle Duct Tape dabei habe. Damit habe ich meine Sandalen notdürftig geflickt. Nicht schön, aber selten (sieht man unter den weiten Beinen meiner Leinenhosen eh nicht). Und für die Fortsetzung meines Spaziergangs am Nachmittag erstmal ausreichend.

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Die unfreiwillige Pause zu Hause habe ich dann auch noch für einen Mittagssnack genutzt. Es gab die Reste vom Vortag, also Prosciutto, Scamorza und Bohnen-Thunfisch-Salat.

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Anschließend bin ich wieder gestartet und entlang der Via Marmorata zum Tiber gelaufen. Auf dem Weg habe ich mir noch eine Portion Eis gekauft – veganes Mandeleis und Zitroneneis mit Basilikum. Beides sehr lecker, aber das Zitroneneis war ganz außergewöhnlich gut.

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Am Tiber angekommen, bin ich rechts abgebogen und dem Lungotevere Aventino folgend bis zu der Piazza gelaufen, an der sich die Bocca della Verita befindet. Nachdem ich die Schlange dort gesehen habe, bin ich allerdings sofort weiter gelaufen in Richtung Circus Maximus. Schon sehr beeindruckend.

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Gegenüber des Circus Maximus auf dem Aventin liegt ein öffentlicher Rosengarten, den ich auch noch  ansehen wollte. Leider war er – warum auch immer – geschlossen und so habe ich nur ein paar Bilder durch den Zaun machen können. Ich denke, wenn er geöffnet ist, ist es ein sehr schöner Ort, mit einem schönen Blick über Rom.

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Bevor ich meinen Spaziergang beendet habe, bin ich noch einmal beim Giardino degli Aranci vorbeigelaufen. Es war deutlich leerer als am Vortag. Ich war allerdings auch deutlich früher da, so dass ich nicht sagen kann, ob es daran lag oder daran, dass es ein Montag statt einem Sonntag war. Jedenfalls habe ich noch ein paar schöne Bilder von Rom von oben machen können. Und bei Tageslicht habe ich auch die namensgebenden Orangen an den Bäumen entdeckt. Sie waren allerdings noch (oder bleiben sie so?) ganz grün.

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Nach meinem Spaziergang blieb mir dann noch eine Stunde in meinem Studio zum Ausruhen, bevor es weiter ging zu meinem Kochkurs mit Nonna. Dazu gibt es aber einen eigenen Beitrag.