Kincraig – Aviemore

Gestern sind wir recht pünktlich um 9:40 Uhr auf die letzte Etappe des East Highland Way gestartet. Vom Guesthouse aus haben wir zunächst eine Brücke über den River Spey überquert. Diesen hatten wir auch schon vom Frühstückstisch aus sehen können, da der Garten des Guesthouses unmittelbar an den River Spey angrenzte.

Nach einem kurzen Stück „road walking“ bogen wir auf den „public footpath“ Richtung Feshiebridge ab. Zunächst kamen wir an Feldern und einer Farm vorbei. Hinter der Farm hätten wir uns fast wieder verlaufen, aber nur fast, denn wir haben zum Glück auf die Karte geguckt, bevor wir geradeaus durch ein Tor auf eine matschige Weide gegangen sind. Stattdessen bogen wir rechts ab, gingen durch zwei weitere Gatter und kamen bald von dem breiten Weg, auf dem wir bis dahin unterwegs waren, auf einen kleinen Pfad, der bergan in den Wald hineinführte. 

Nach kurzer Zeit erreichten wir den zum Frank Bruce Sculpture Trail gehörenden Walled Garden. Der schottische Künstler hat in Aviemore gelebt und seine Skulpturen überwiegend aus umgefallenen Bäumen aus den Wäldern von Rothiemurchus und Inshriach hergestellt. 


Nachdem wir den Walled Garden wieder verlassen hatten, wollten wir eigentlich schon unseren Weg fortsetzen, als wir im Wald neben dem Weg noch einen Pfad und zwischen den Bäumen versteckt weitere Skulpturen entdeckten. 

Katharina hat die nachfolgende Skulptur am besten gefallen.

Mich hat diese Skulptur am meisten angesprochen, die einen Wanderer darstellen soll.

Die zu den Skulpturen gehörenden Erläuterungen des Künstlers waren mitunter etwas seltsam. 

Vom Sculpture Trail ging es weiter über eine Parkplatz und dann zunächst oberhalb des River Feshie bis nach Feshiebridge.

Unterhalb der Brücke über den Feshie konnten wir einer Gruppe beim Canyoning zusehen. Sie kletterten über die Felsen ein Stück flussaufwärts und ließen sich dann im Wasser wieder stromabwärts treiben. Nach einer Weile tauchte noch eine viel größere Gruppe auf. Die Teilnehmer waren mit Reifen ausgestattet, in denen sie sich den Fluss hinunter treiben lassen konnten. 

Der River Feshie oberhalb der Brücke
Der River Feshie unterhalb der Brücke

Nach einem weiteren kurzen Stück „road walking“ kamen wir wieder in den Wald. Dieses Mal liefen wir allerdings auf breiten, gut ausgebauten Forest Tracks. 

Der Wald wurde hin und wieder durch abgeholzte Flächen unterbrochen.

Auf diesen machte sich teilweise schon Heidegras breit.

An einem Stone Cairn wandten wir uns nach rechts und verließen den gut ausgebauten Forest Track. 

Der Weg war jetzt deutlich schmaler, aber immer noch sehr gut ausgebaut und wir kamen gut voran. 

Ich lief so gut, dass ich glatt an dem Bothy, an dem wir unsere Mittagspause machen wollten, vorbeigelaufen bin. Aber Katha hat es zum Glück gesehen. Das Bothy selbst war sehr einfach und es hielten sich auch noch zwei andere Wanderer darin auf, die allem Anschein nach die Nacht dort verbracht hatten und gerade im Aufbruch begriffen waren.

Wir haben uns daher ein paar Meter entfernt auf einen Baumstamm gesetzt und unser Mittagessen vorbereitet. Leider war das Wasser aus dem Barocook wieder nicht heiß genug für unsere Cup Noodles. Man muss sie wirklich in den Barocook reinkippen, damit sie richtig durch werden. Aber nachdem wir ca. 20 Minuten gewartet und unsere Cup Noodle-Becher auch noch zum Warmhalten in unsere Fleecemützen eingepackt hatten, konnte man die Nudeln einigermaßen essen. 

Nachdem wir wieder aufgebrochen waren, wurde der Pfad immer schmaler und führte nun durch eine wunderschöne Heidelandschaft. Ein weiteres Highlight unserer Wanderung auf dem East Highland Way.

Nachdem wir am Loch Gamhna vorbeigekommen waren und eine weitere Brücke passiert hatten, kam auch schon bald das Loch an Eilein in Sicht. 

Loch Gamhna

Mitten im Loch an Eilein liegt die Ruine einer Burg auf einer Insel. 

Am nördlichen Ende des Loch an Eilein haben wir am dortigen Visitor’s Center eine kurze Pause gemacht. Allerdings war es mehr eine Galerie als ein Visitor’s Center und da es auch nur Kaffee aus dem Automaten gab, sind wir ziemlich schnell weitergelaufen. 

Auf dem letzten Stückchen Weg kamen wir noch an einem künstlich angelegten See mit Seerosen vorbei, in dessen Wasser sich sowohl die Berge als auch die Wolken spiegelten. 

Jetzt kam auch die Sonne richtig raus!

Kurze Zeit später erreichten wir das Rothiemurchus Estate Visitor’s Center und das dazugehörige Café. Dort haben wir dann endlich einen Cappuccino trinken können. Zu dem Visitor’s Center gehört auch ein ganz netter Laden und ich habe hier schon erste Souvenirs gekauft. 

Vom Visitor’s Center war es dann auch nicht mehr weit bis zum Zentrum von Aviemore. Aber noch bevor wir den Ort erreichten, hörten wir schon den ersten Dudelsackspieler. Zuletzt hatten wir Dudelsackmusik in Edinburgh gehört und wir fanden es ganz passend, wenn auch etwas klischeehaft, dass wir von den Klängen des Dudelsacks in Aviemore begrüßt wurden. 

Das Ende des East Highland Way ist am südlichen Ende des Speyside Way. Wir nehmen an, dass diese Informationstafel das Südende des Speyside Way markiert. Ansonsten hätten wir auch das Ende des East Highland Way nicht gefunden. Im Vergleich zum Ende des West Highland Way ist es ein bisschen schade, dass man das Ende des East Highland Way nicht wirklich erkennen kann und es keinen eigenen Marker gibt. 

Unsere Unterkunft für die Nacht, das Park Guest House, lag direkt gegenüber einer sehr hübschen kleinen Kirche. 

Nachdem wir uns in unserem Zimmer eingerichtet hatten, sind wir frisch geduscht zum Abendessen zu „The Winking Owl“ gegangen. Ich hatte noch versucht dort telefonisch einen Tisch zu reservieren, aber man hatte mir gesagt, dass sie für den Abend keine Reservierungen mehr annehmen würden und das wir einfach vorbeikommen sollten. Wir mussten dann auch nur relativ kurz an der Bar warten, bevor wir einen Tisch zugewiesen bekamen. 

Während wir noch auf unser Essen gewartet haben, haben wir schonmal eine Auswahl an Bieren der Cairngorm Brewery probiert. 

Die „Beef with Black Gold & Mushroom Pie“ war sehr lecker!

Zum krönenden Abschluss haben wir uns noch eine Strawberry Pavlova mit Elderflower Sorbet und Toasted Almonds geteilt.