Von Edinburgh nach Fort William

Heute morgen sind wir schon um halb vier aufgestanden, weil um zehn vor fünf bereits unser Zug von Edinburgh nach Fort William abfuhr. Nachdem wir im Hostel noch kurz gefrühstückt hatten, sind wir mit unseren Koffern durch den morgendlichen Nieselregen zum Bahnhof gelaufen. Der Caledonian Sleeper, der von London Euston bis nach Fort William fährt, wartete schon auf Gleis zwei.

Nachdem wir unseren Wagen gefunden hatten, mussten wir leider feststellen, dass es nicht der erwartete Wagen mit modernen Schlafsesseln war, in dem wir eigentlich zwei Einzelsitze reserviert hatten, sondern ein schon etwas in die Jahre gekommener Wagen mit Vierersitzgruppen. Zum Glück war der Wagen allerdings nicht voll besetzt und Katha und ich konnten so vier Plätze belegen.

Zu diesem Zeitpunkt war der Wagen ordentlich überheizt und wir waren ganz froh, als der Schaffner vorbeikam und sagte, dass er die Heizung gerade ausgestellt habe. Später ist es dann aber leider sehr kalt geworden und wir haben uns gewünscht, dass die Heizung wieder an wäre. Aber wir haben uns mit heißer Schokolade und für mich auch noch warmem Porridge aufgewärmt und gestärkt.

Zwischendurch sind wir beide immer wieder eingedöst, weil wir so wenig geschlafen hatten. Aber das Highlight der Fahrt über das Rannoch Moor haben wir beide mitbekommen. Die Fahrt ging aus meiner Sicht trotz ihrer Dauer von fünf Stunden relativ schnell vorbei. 

Nachdem wir um kurz vor zehn Uhr in Fort William angekommen waren, haben wir zunächst unser Gepäck im Bed & Breakfast abgestellt und sind dann noch einmal losgezogen, um uns die Zeit bis zum Einchecken um 14 Uhr zu vertreiben. Wir haben ein paar Einkäufe erledigt, eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen und dann auch noch einen Kaffee getrunken und uns ein Stückchen Kuchen bzw. einen Scone gegönnt. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch überlegt, wie wir es mit der Verpflegung auf dem Weg machen, d.h. an welchen Tagen wir Essen gehen können und an welchen Tagen wir uns selbst etwas kochen. 

Um kurz nach zwei Uhr waren wir dann wieder beim Bed & Breakfast und konnten unser Zimmer beziehen. Leider teilte uns die Inhaberin mit, dass in unserem Bad das Thermostat an der Dusche seit heute defekt sei und der Klempner erst noch ein Ersatzteil bestellen müsse. Er komme aber ggfs. noch einmal wieder und werde die Temperatur zumindest provisorisch so einstellen, dass es erträglich wäre und man sich nicht verbrennen würde. Da wir vom frühen Aufstehen so kaputt waren, haben wir uns beide erstmal ins Bett gelegt und eine Runde geschlafen. Allerdings nicht sehr lange, denn nach einer Weile klopfte es und die Inhaberin stand mit dem Klempner vor der Tür. Nachdem sie wieder weg waren, sind wir beide noch einmal eingeschlafen und erst um kurz vor sechs Uhr wieder aufgewacht. 

Zum Abendessen sind wir dann wieder in die Stadt gelaufen und haben bei Wetherspoons beide indisch gegessen. Lecker wie immer, nur die Papadums waren etwas sehr fettig geraten. 

Im Bed & Breakfast haben wir dann noch unsere Tagesrucksäcke für morgen gepackt und überlegt, wie wir die restlichen Sachen auf unsere beiden Koffer aufteilen. Danach haben wir die gestrige Episode von Stephen Colbert und noch ein bisschen John Oliver geguckt und uns wie nicht anders zu erwarten kaputt gelacht. 

Jetzt schreibe ich noch meinen Blog und Katha liest. Morgen gibt es um 8:30 Uhr Frühstück (Full Scottish!) und dann geht es endlich los auf die erste Etappe unserer Wanderung. Morgen liegen 18,5 km vor uns und wir laufen von Fort William nach Spean Bridge.