07.04.2015: Das Hinterland von Kampot & Kep-Sur-Mer

Nach der Mittagspause wartete schon der vom Hotel organisierte Tuk-Tuk-Fahrer auf mich. Der Nachmittag sollte der Erkundung des Umlandes von Kampot und einem Besuch von Kep gewidmet sein. 
 
Unser erster Stopp war eine Salzfarm nur knapp außerhalb von Kampot. Dort wird auf traditionelle Weise Meersalz gewonnen. Das Wasser wird – wie man sehen kann – auf Felder geleitet, die von niedrigen Dämmen umgeben sind. Dort verdunstet das Wasser und das Salz bleibt zurück. Kampot ist übrigens für sein Salz genauso bekannt wie für seinen Pfeffer – aber zu letzterem später mehr.
Von der Salzfarm aus ging meine Fahrt mit dem Tuk-Tuk weiter hinaus auf’s Land. Die Fahrt über die kleinen Staubpisten, vorbei an kleinen Siedlungen und grünen Reisfeldern war eines der Highlights meiner Reise nach Kambodscha.
Nach einiger Zeit kamen wir an einem großen See vorbei – „Tomnop Tek Krolar“ oder „Secret Lake“, wie mein Guide ihn nannte. Der beschauliche See, der heute allerlei Wassersportaktivitäten bietet, wurde in der Zeit der Khmer Rouge durch den Bau eines Dammes zur Bewässerung der umliegenden Felder angestaut. Wer den Film „The Killing Fields“ kennt, mag sich vorstellen können, unter welchen Bedingungen dieser See entstanden sein muss.
Als nächstes stand ein Besuch auf einer Pfefferfarm auf dem Programm.
Der Besuch auf der Starling Farm war sehr instruktiv. Ich konnte mir die Pfefferpflanzen, die hier an Türmen aus Ziegelsteinen hochranken, aus der Nähe ansehen, während mein Guide mir erklärte, dass aller Pfeffer – ob grün, rot, schwarz oder weiß – von der selben Pflanze stamme und es nur darauf ankomme, wie früh oder spät er geerntet werde. 
Hier kann man sehen, dass die Pfefferkörner schon beginnen ihre Farbe von grün zu rot zu verändern.
Nachdem ich im kleinen Shop der Pfefferfarm noch etwas Pfeffer als Souvenir gekauft hatte, ging die Fahrt über kleine Nebenstraßen weiter Richtung Kep. Wieder war ich von der Landschaft ganz hingerissen. Südostasien wie aus dem Bilderbuch.
Zwischendurch mussten wir dann einen unfreiwilligen Zwischenstopp einlegen – der Motor des Tuk-Tuks wurde mit Wasser gekühlt und eben jenes war offensichtlich ausgegangen. Während mein Fahrer/Guide also mit einer Plastikflasche Wasser aus einem Tümpel am Straßenrand schöpfte, hatte ich Gelegenheit mir die Beine etwas zu vertreten und ein paar interessante Details, wie dieses sich im Wasser abkühlende Schwein, mit der Kamera einzufangen. 
Bald konnte es jedoch schon weitergehen zum krönenden Abschluss des Tages – nach Kep. Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Machtergreifung durch die Khmer Rouge war Kep-Sur-Mer das beliebteste und mondänste Strandresort in Kambodscha.
 
Noch heute erinnern eine Vielzahl von verlassenen und halbverfallenen Villen, die in den 1950er bis 1970er Jahren gebaut wurden an den Glanz von damals. Diesen verfallenen Villen im Stil der Moderne galt mein Hauptinteresse. Im Ort selbst waren allerdings nur wenige zu finden – einige sind aber auch schon renoviert und beherbergen heute relativ mondäne Boutique-Hotels.
Mein erster Eindruck von Kep war im Übrigen kein wirklich guter – das folgende Foto zeigt Kep so, wie es einem jedes Reisebüro würde vermitteln wollen. 
Die (wenig inspirierende) Realität zeigt das nächste Foto. Was man mit der
Wahl des Bildausschnitts alles erreichen kann. Ich jedenfalls hätte mich
sehr geärgert, wenn ich ein Zimmer in dem abgebildeten, sicher nicht
ganz günstigen Hotel gebucht hätte und nur wenige Meter vom Hotel diesen Müll gesehen hätte.
Nun ist Kep aber auch nicht wirklich bekannt für die Schönheit seiner Strände – Kep hat eine Mangrovenküste und dort wo es richtig schöne, sandige Strandabschnitte gibt, kommt der Sand nicht aus Kep, sondern wird aus Sihanoukville angeliefert. Und drehte man sich wieder um, konnte einem Kep auch schon fast wieder gefallen.
Kep ist – neben den verfallenden Villen – für die frischen Krebse, die man dort besonders gut essen kann, bekannt. Und so habe auch ich ein vom Guide empfohlenes Restaurant aufgesucht und die örtliche Spezialität probiert. Zunächst bin ich aber über den örtlichen Markt geschlendet – auch hier dominierte allerlei Meeresgetier.
Nicht nur in Kep, sondern auch andernorts in Kambodscha findet man „Ganzberg Beer“ – ein „deutsches Premiumbier“, gebraut in – Kambodscha. Ich habe es nicht probiert und bin beim guten Angkor Beer geblieben. 
Mein Essen im „Kimly Restaurant“ war gut und günstig – einzig das Krebsfleisch war in meinem Gericht etwas rar gesäht. Aber Schwamm drüber – die Aussicht und der Nachtisch („Kimly Special“) entschädigten für alles.
Als wir auf dem Rückweg nach Kampot aus Kep hinausfuhren, sah ich noch einige schöne, verfallene Villen am Straßenrand und mein Guide musste immer wieder anhalten, damit ich rausspringen und ein Foto machen konnte. Gerne hätte ich mir diese Geistervillen aus der Nähe angeguckt. Aber die Zeit lief mir davon – sehr schade.
Mehr Bilder von diesen faszinierenden Ruinen findet man hier und hier. Ein Besuch dieser Websites lohnt sich – dort findet man auch mehr zur Geschichte von Kep.