Nachdem ich an meinem ersten vollen Tag in Xiamen ein ganz dicht gedrängtes Sightseeing-Programm hinter mich gebracht hatte, habe ich den zweiten Tag in Xiamen einfach nur vertrödelt. Nach dem Aufstehen bin ich in die große Shopping Mall in der Nähe meines Hotels gegangen, habe mir die dortigen Läden angeschaut (ohne allerdings etwas zu kaufen) und habe die Wohltaten der Klimaanlage genossen. Mittags habe ich in der Shopping Mall ein Restaurant gefunden, wo es ròujīamó, eine Art chinesischen Hamburger, der ursprünglich aus der Provinz Shaanxi stammt, heute aber auch in anderen Teilen Chinas ein beliebter Street Food ist, geben sollte. Das Restaurant war sehr modern und stylish und hatte eine Show-Küche, sodass man den Köchen bei der Arbeit zuschauen konnte.
Der Bestellprozess gestaltete sich etwas schwierig, denn man musste mit einem Tablet seine Bestellung aufgeben, aber zum Glück hat mir eine der Kellnerinnen geholfen.
Nur ròujīamó gab es leider nicht, obwohl es auf der Karte stand. Also habe ich mich für Spieße entschieden – besser gesagt, einen Spieß. Ich hätte wohl am Preis erkennen müssen, dass es nur ein Spieß sein würde und nicht mehrere. Nun ja, es war ja auch nur eine Vorspeise.
Meine Hauptspeise war eine Schüssel wunderbarer frischer Nudeln mit Rindfleisch, Sesamsauce und frischem Gemüse. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Munde zusammen, wenn ich daran denke.
Zum Essen gab’s noch ein Getränke und zum Abschluss einen kleinen Teller mit Melone auf’s Haus. Das alles für sagenhafte 4,11 Euro.
Den Nachmittag habe ich mit einem Bummel über die Zhongshan Road verbracht. Bei Miniso habe ich eine Packung mit kleinen, zusammengepressten Handtüchern, die sich entfalten, wenn man sie unter Wasser hält, gekauft und einen Satz Mini-Objektive für mein Handy. Ersteres ist auf Reisen ganz praktisch, wenn man sich zwischendurch mal erfrischen will, letzteres ist eher eine Spielerei. Aber da bei Miniso so ziemlich alles lächerlich wenig kostet, habe ich es mir einfach mal gegönnt. Die Handtücher haben umgerechnet 1,29 Euro gekostet, die Objektive 1,93 Euro.
Nachdem ich schon bei Miniso erfolgreich war, habe ich auch noch in einem Papeterie-Laden ein „Ticket Book“ zum Sammeln von Eintrittskarten etc. gefunden. So kann ich alle papierhaften Erinnerungsstücke an einem Ort aufbewahren. Und vielleicht komme ich irgendwann auch mal dazu die Eintrittskarten und Bahntickets zu scannen und hier in den Blog einzufügen.
Nachdem ich noch in einem Buchladen war und dort ein englischsprachiges Buch über chinesische Alltagsgegenstände gekauft hatte, bin ich beim Huángzéhé Peanut Soup Shop einkehrt, um eine Spezialität von Xiamen, Erdnusssuppe, zu probieren. Die Suppe schmeckte leicht süsslich und ich muss sagen, dass dies zu den wenigen Dingen gehört, die mir in China gar nicht wirklich geschmeckt haben. Ich habe nur ein paar Löffel der Suppe probiert und den Rest stehen lassen.
Um doch noch zu einem süßen Nachmittagssnack zum kommen, bin ich im Anschluss zu Starbucks gegangen und habe mir dort ein Stückchen Tiramisu-Torte und – was sollte es anderes sein – einen Green Tea Latte gegönnt. Mit meinem Kindle habe ich dort dann eine ganze Weile mit Lesen vertrieben.
Anschließend bin ich wieder ins Hotel zurückgekehrt, habe mich ein wenig ausgeruht, meine Mini-Objektive für’s Handy ausprobiert und schon einmal damit angefangen meine Sachen zusammenzupacken für die Weiterreise nach Hongkong am nächsten Tag.

Zum Abschluss des Tages bin ich wieder zu Grandma’s Home zum Essen gegangen. Das Essen war, wie auch schon an meinem ersten Abend in Xiamen, hervorragend. Es ist schon ziemlich unfassbar, wie gut man in China selbst in hippen Restaurants wie Grandma’s Home für umgerechnet 10 Euro essen kann.