20.03.2015: Von Köln nach Singapur

Pünktlich um 18:20 Uhr ging meine Reise am Freitag in Köln los. Der ICE brachte mich in knapp über einer Stunde zum Flughafen in Frankfurt. Dort angekommen habe ich zuerst meinen Rucksack, den ich einchecken wollte, für 8,50 Euro in Folie einwickeln lassen, damit auch ja niemand auf dem Transportweg irgendetwas in mein Gepäck reintun kann, was nicht reingehört. Das Ganze hat nur wenige Minuten gedauert, denn es war nichts los bei der Gepäckaufbewahrung. Mit Folie wurde nicht gespart (mehr dazu später):
Auch am Check-in Schalter war nichts los, so dass ich nach weiteren fünf Minuten schon auf dem Weg zur Passkontrolle war. Dort konnte ich eines der ePass-Gates benutzen – wieder Zeit gespart. Die meiste Zeit habe ich aber wohl gespart, weil mich vor der Sicherheitskontrolle ein freundlicher Mitarbeiter in die Fast Track Lane gewinkt hat. Insgesamt habe ich vom Aussteigen aus der Bahn bis zum Gate nur unfassbare 25 Minuten gebraucht. Das schafft man auch an einem kleineren Flughafen wie Köln/Bonn kaum.
Die Wartezeit am Gate habe ich mir mit Lesen vertrieben. Singapore Airlines hatte dankenswerterweise für den richtigen Lesestoff gesorgt.
Das Boarding erfolgt pünktlich und verlief sehr zügig. Bald schon saß ich auf meine Platz (47D) im hinteren Teil der Economy Class der Boeing 777-300ER. Ein Standard-Economy-Sitzplatz am Gang im Mittelblock. Aufgrund der 3-3-3-Bestuhlung bei Singapore Airlines hat man bei einem Gangplatz im Mittelblock die Chance, weniger oder sogar gar nicht für seinen Sitznachbarn aufstehen zu müssen, wenn die beiden Personen neben einem zusammen reisen. Ich hatte nicht soviel Glück, aber der Mann neben mir wollte zum Glück nicht oft aufstehen.
Eine positive Überraschung erlebte ich, als die Kopfhörer ausgeteilt wurden: Singapore Airlines ist in der Economy Class auf In-Ear-Kopfhörer umgestiegen. Das Amenity Kit für die Economy Class ist dagegen recht spärlich – in dem kleinen Täschchen mit Givenchy-Aufdruck findet sich nur eine Zahnbürste mit Zahnpasta sowie ein Paar Socken. Letzteres ist allerdings ganz praktisch, weil man es über seine Socken ziehen und dann im Flugzeug rumlaufen kann, ohne jedes Mal seine Schuhe wieder anzuziehen.
Nach dem Start bekam ich bald und viel früher als die meisten anderen (alle, die kein Special Meal gebucht hatten) mein Abendessen. Ein Special Meal zu buchen ist also schon allein deshalb vorteilhaft, weil man schneller bedient wird. Und das „Hindu Non-Vegetarian“ Special Meal ist darüber hinaus meist auch noch sehr lecker. Auch dieses Mal konnte ich mich nicht beschweren:
Da der Flug mit 12 Stunden recht lang war, hatte ich Zeit ausgiebig das Entertainment Programm von Singapore Airlines, KrisWorld, zu testen. Insgesamt habe ich auf dem Flug drei Filme geguckt: Love Punch, eine Komödie mit Pierce Brosnan und Emma Thompson, The Theory of Everything, ein Film über das Leben von Stephen Hawking und Fury, ein Kriegsfilm mit Brad Pitt. Gelangweilt habe ich mich also nicht – geschlafen aber auch nicht sehr viel. Am Ende des Fluges merkte ich schon, wie müde ich eigentlich war, zumal ich auch schon in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nur knapp viereinhalb Stunden geschlafen hatte.
Kurz vor der Ankunft in Singapur wurde dann noch eine weitere Mahlzeit serviert – wieder war ich unter den Ersten, die etwas bekamen, und wieder war ich ganz froh drum.
In Singapur angekommen, verlief die Einreise recht zügig und auch mein Gepäck kreiselte schon auf dem Band, als ich dort ankam.
Dann musste ich meinen Rucksack allerdings erstmal von seiner Folienverpackung befreien, um ihn auf den Rücken nehmen zu können. Da war ganz schön Geduld gefragt, denn der Mitarbeiter der Gepäckaufbewahrung in Frankfurt hatte nicht mit Folie gespart und auch noch ein paar Streifen Klebeband um den Rucksack gewickelt.
 
Nachdem ich meinen Rucksack dann endlich von der Folie befreit hatte, habe ich am Singapore Airlines Sopover Holiday Schalter meinen Singapore Explorer Pass abgeholt. Anschließend ging es noch schnell zum Geldautomaten, um Singapore Dollars zu ziehen, und zum Wechsel-Büro, um Euro in malaysische Ringgit umzutauschen, bevor ich mich mit Sack und Pack zur U-Bahn-Haltestelle begeben konnte. Dort habe ich für zwölf Dollar eine EzLink-Karte, vergleichbar mit der Londoner Oyster Card, erworben.
Die Fahrt vom Flughafen mit der U-Bahn bis zur Haltestelle Bugis in der Innenstadt dauerte mit einmal Umsteigen etwa 40 Minuten. In Bugis angekommen musste ich mich erstmal kurz orientieren, habe dann den Weg zu meine Hostel The Pod auf der Beach Road doch recht gut gefunden und saß um kurz vor 20 Uhr glücklich und müde in meinem „Pod“. Die „Pods“ sind etwas schickere Etagenbetten mit einer Jalousie zum runterziehen, sodass man das Gefühl hat, in einem sehr kleinen Zimmer zu sein. Für eine Nacht (und wahrscheinlich auch für mehrere) vollkommen ausreichend. Allerdings war das Zimmer recht laut, da es zur Straße lag, und es war nicht richtig dunkel, da es eine die ganze Nacht über eingeschaltete Notbeleuchtung gab. Beides zusammen hat dafür gesorgt, dass ich die dritte Nacht in Folge nur sehr wenig geschlafen habe.

Bevor ich allerdings ins Bett gegangen bin, bin ich noch einmal los gelaufen, um etwas zu essen. The Pod liegt in unmittelbarer Nähe der Bussorah Street, der Arab Street und der Haji Lane – hier gibt es sehr viele Restaurants mit Küche aus dem Nahen Osten und weil Samstagabend war, war natürlich auch sehr viel los. Ich bin dann allerdings bis zum Einkaufszentrum Bugis Junction gelaufen und habe dort Teriyaki Ramen und Fish Cakes gegessen. 18 Singapur Dollar oder 12 Euro – weder besonders teuer noch besonders günstig.