
Während des Frühstücks sind wir mit den Leuten am Nachbartisch ins Gespräch gekommen. Es waren auch Deutsche und sie liefen ebenfalls den Rob Roy Way. Wir sind dann auch relativ zeitgleich um 9:30 Uhr mit ihnen gestartet, haben sie aber nach nicht allzu langer Zeit aus den Augen verloren und danach auch nicht mehr wieder getroffen.
Als wir in Drymen losliefen, regnete es leicht, sodass wir unsere Kameras erst einmal im Rucksack gelassen haben. Es war etwas schwierig, die richtige Wahl hinsichtlich der Bekleidung zu treffen. Mit Regenjacke und Fleecejacke war es zu warm, nur mit Regenjacke klebte einem dieselbe unangenehm auf der Haut. Da es zum Glück nur leicht geregnet hat, bin ich daher die meiste Zeit ohne Regenjacke gelaufen.
Die ersten 6.5 km ging es auf einer geteerten Straße bis zum Old Drymen Road Car Park. Das Laufen auf Asphalt war ein wenig anstrengend – bei der nächsten Wanderung sollten wir darauf achten, dass es weniger „road walking“ gibt.


Am Old Drymen Road Car Park sind wir links abgebogen. Leider verlief der Rob Roy Way auch weiterhin auf einer asphaltierten Straße. Laut unserem Guide Book sollten wir jetzt durch den Loch Ard Forest laufen. Vom Wald war aber rechts und links wenig zu sehen. Alles abgeholzt.

Was uns allerdings fast den ganzen Weg über begleitet hat, waren die vielen bunten Blumen am Wegesrand, darunter u.a. auch sehr viele Disteln, die Nationalblumen von Schottland.


Neben der durchaus beeindruckenden Landschaft gab es heute einige Bauwerke zu sehen, die mit dem Loch Katrine Water Scheme in Verbindung stehen. Das Loch Katrine ist ein aufgestauter Süßwassersee und das primäre Wasserreservoir für Glasgow. Das Wasser wird dabei über verschiedene Aquädukte und Tunnel zunächst nach Milngavie und dann weiter nach Glasgow geleitet.


Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke haben wir an einem kleinen Flusslauf unsere Mittagspause gemacht. Mit meiner neu gekauften, ultrakompakten und ultraleichten Picknick-Decke konnten wir es uns recht gemütlich machen. Auch das Zubereiten unserer 5-Minuten-Terrine im BaroCook hat heute sehr gut funktioniert. Die warme Mahlzeit hat gut getan.

Während unserer Pause wurde das Wetter immer besser und zwischenzeitlich schien die Sonne so stark, dass ich meine Sonnenbrille rausgeholt habe.


Nachdem wir uns mit unserer warmen Mahlzeit, ein paar von Katharina mitgebrachten Würstchen, ein paar Weintrauben und ein paar Keksen gestärkt und uns noch eine Weile in der Sonne ausgestreckt hatten, sind wir wieder gestartet.





An mehreren Stellen haben wir große gemauerte Schächte mit einer Halbkugel aus Eisen oben drauf gesehen. Diese Schächte dienen u.a. der Belüftung der Tunnel, in denen das Wasser aus dem Loch Katrine fließt.

Das Wetter änderte sich von jetzt an beinahe minütlich – kaum hatte ich die Kamera eingesteckt, weil es tröpfelte, war der Regen auch schon wieder vorbei.


Am Ortseingang von Aberfoyle haben wir uns noch kurz den alten Friedhof und die dazugehörige Kirche angesehen.



Auf dem Friedhof befindet sich auch das Grab von Robert Kirk. Dieser war im 17. Jahrhundert Pfarrer in Aberfoyle. Er hatte ein besonderes Interesse an Feen und veröffentlichte 1692 „The Secret Commonwealth of Elves, Fauns, and Fairies“. Kirk, der jeden Tag einen Spaziergang zum Doon Hill bei Aberfoyle machte, verschwand eines Tages spurlos. Der Legende nach haben ihn die Feen und Elfen ins Feenland geholt, weil sie verärgert waren, dass er in seinem Buch all ihre Geheimnisse verraten hatte.

Am Ende unserer Wanderung haben wir den Forth überquert und sind gegen 16:00 Uhr in Aberfoyle angekommen.

In Aberfoyle haben wir uns zunächst in Liz MacGregors Tea Room einen Cappuccino gegönnt. Ich habe auch noch einen Scone gegessen – genau das Richtige nach mehr als 17 Kilometern Wanderung.

Anschließend sind wir weiter gelaufen zu unserem Bed & Breakfast, The Bield, wo wir sehr herzlich empfangen wurden und sofort erstmal einen Tee oder Kaffee in der Lounge angeboten bekamen. Wir haben das Angebot natürlich gerne angenommen.
Unser Zimmer hier ist noch deutlich schöner als gestern im The Hawthorns in Drymen. Ich persönlich habe die Hoffnung, dass auch das Frühstück besser sein wird.

Zum Abschluss des Tages sind wir im Forth Inn Essen gegangen. Wie schon im letzten Jahr im Winking Owl in Aviemore, gab es auch hier die Möglichkeit ein Beer Tasting Paddle mit drei 1/3-Pint Gläsern zu bestellen. Der Barman hat uns insgesamt 6 verschiedene Biere serviert. Allerdings sind wir uns einig, dass keines davon wirklich gut war. Ich werde von nun an wieder Cider trinken.

Das Essen war hingegen sehr lecker. Ich habe mich für das Rote-Beete-Risotto mit Gorgonzola-Sauce und karamellisiertem Gemüse entschieden, Katharina für einen Haggis Burger.


