Aberfeldy – Pitlochry

Auch in unseren letzten Wandertag sind wir natürlich wieder mit einem herzhaften Frühstück gestartet. Für mich gab es erneut das Full Scottish Breakfast!

Da unsere Etappe nach Pitlochry mit knapp 15 km nicht besonders weit war und wir aus unserem Zimmer auch erst um 11 Uhr auschecken mussten, haben wir uns nach dem Frühstück noch ein bisschen Zeit gelassen, bevor wir losgelaufen sind. Leider regnete es immer noch – oder schon wieder. 

Aus Aberfeldy hinaus ging es zunächst auf dem Bürgersteig an der Straße entlang, bis wir an einem Friedhof auf den Fußweg nach Grandtully abbiegen konnten. Grandtully liegt etwa auf der Hälfte der Strecke nach Pitlochry und unsere Gastgeberin im Balnearn House hatte uns bei der Verabschiedung empfohlen, dort eine Pause bei The Highland Chocolatier einzulegen. Darauf freuten wir uns schon, als wir in Aberfeldy im Regen losliefen.

Leider habe ich aufgrund des Regens meine Kamera die meiste Zeit unter meiner Jacke verstecken müssen und habe sie nur zweimal für jeweils ein Bild hervorgeholt. Alle anderen Bilder an diesem Tag habe ich mit dem Handy gemacht. 

Der Fußweg nach Grandtully verlief immer parallel zum River Tay und mal mehr, mal weniger nah an der A827. 

Leider war der Weg relativ monoton und das Wandern im Dauerregen machte nicht wirklich Spaß. Katharina hatte zudem auch noch Kopfschmerzen, sodass wir schon nach kurzer Zeit anfingen zu überlegen, ob wir von Grandtully nach Pitlochry nicht doch besser den Bus nehmen sollten. 

Als wir nach knapp zwei Stunden in Grandtully ankamen, waren wir daher besonders froh, dort erstmal einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen zu können. 

Ich habe mich zu meinem Kaffee für einen Dark Chocolate Brownie entschieden und Katharina für ein Stück Chocolate Cake. 

Während wir dort saßen, haben wir zunächst noch einmal in der Ordnance Survey App das Höhenprofil für die restliche Etappe angesehen und dann habe ich im Internet nachgeschaut, wie man mit dem Bus von Grandtully nach Pitlochry kommt. Denn zwischen Grandtully und Pitlochry lag noch ein Anstieg von über 375 Metern und angesichts von Katharinas Kopfschmerzen und dem andauernden Regen haben wir uns entschieden die Wanderung an dieser Stelle zu beenden.

Im Café haben wir auch die drei anderen Deutschen wieder getroffen. Als wir ihnen erzählten, dass wir den Bus nehmen würden, wurden sie ganz hellhörig. Die eine sagte sofort, dass wir ihr Knie im Bus mitnehmen könnten. Und der Mann hatte schlimme Blasen. Obwohl sie uns noch ein paar Tage vorher in Killin, als wir uns statt bis nach Ardtalnaig bis nach Acharn hatten fahren lassen, gesagt hatten, dass sie nicht Schummeln würden, haben sie sich dann letztendlich doch entschieden, mit uns den Bus zu nehmen. Wir wären gerne am Abend in Pitlochry mit ihnen ein Bier trinken gegangen, aber sie hatten sich schon für ein bestimmtes Restaurant entschieden, dass uns aber zu weit außerhalb lag und im Übrigen auch keine guten Bewertungen bei TripAdvisor hatte. 

Da der Bus erst gegen 14:30 Uhr fuhr, hatten wir noch eine ganze Weile Zeit, uns im zugehörigen Shop umzusehen und einige kleine Schokoladen-Präsente auszusuchen. 

In Pitlochry hatten wir wieder ein sehr schönes und auch sehr zentral gelegenes Bed & Breakfast, das Rosehill Guesthouse. Dort haben wir den Nachmittag verbracht, bevor wir abends bei The Auld Smiddy Essen gegangen sind. Auf dem Weg zum Essen hörten wir auf einmal Dudelsackmusik. Wir waren neugierig und sind der Musik gefolgt. Nachdem ich gelesen hatte, was auf der Trommel stand, musste ich erstmal ungläubig den Kopf schütteln und dann ziemlich lachen, denn es war die „Murrumba Pipes & Drums Society“ aus Queensland in Australien, die gerade spielte. Alle Mitglieder selbstverständlich im Kilt!

Vor dem Abendessen haben wir uns zum erfolgreichen Abschluss unserer Wanderung erstmal einen Gin-Cocktail gegönnt!

Als Hauptgang haben wir uns beide für Fisch entschieden – ich für Sesame Crusted Salmon auf buntem Gemüse und Katharina etwas traditioneller für Fish & Chips. 

Zum Nachtisch gab es dann für mich ein Lemon Soufflé und für Katharina ein Stück Cheesecake. Beides wieder extrem lecker. Es ist unglaublich, wie gut mittlerweile in schottischen Pubs gekocht wird!

Während des Abendessens haben wir unsere Wanderung Revue passieren lassen und überlegt, wo die nächste Wanderung hingehen könnte. Wir waren uns einig, dass wir gerne weniger road walking und auch insgesamt weniger befestigte Wege hätten. Denn das Wandern auf unbefestigten Pfaden, gerne auch querfeldein, hat uns am meisten Spaß gemacht und ist auf Dauer auch weniger anstrengend. Vielleicht geht die nächste Wanderreise auch nach Irland – obwohl es in Schottland schon noch eine ganze Menge für uns zu erwandern gibt!