Aspley Gorge & Bay of Fires

Für gestern hatte ich mir zwei Dinge vorgenommen: eine Wanderung im Douglas Aspley Nationalpark und einen Besuch in der Bay of Fires.

Nachdem ich morgens ein bisschen rumgetrödelt hatte, machte ich mich erst um kurz vor zehn auf den Weg von Bicheno zum Douglas Aspley Nationalpark. Die Abzweigung zum Nationalpark war allerdings auch nur etwa 10 Minuten von Bicheno entfernt. Da ich mit einer Schotterstraße gerechnet hatte (auf der ich mit meinem Mietwagen gar nicht fahren darf), war ich froh, dass es eine geteerte Straße war. Wie sich herausstellte allerdings nur für die ersten zwei von insgesamt sieben Kilometern bis zum Parkplatz im Nationalpark. Ich bin trotzdem weitergefahren – aber immer schön lamgsam mit 20 km/h, um den Wagen ja nicht zu beschädigen. Verkehr, den ich hätte aufhalten können, gab es sowieso nicht. Nur einmal musste ich zwei Autos vorbeilassen.
Am Parkplatz angekommen, packte ich meinen Rucksack und zog mir wieder meine Gamaschen an. Immerhin wollte ich eine etwa dreistündige Wanderung machen, wie auf der Karte zu sehen. 
Daraus wurde allerdings nichts. Denn direkt am Anfang des Weges merkte ich, dass der jetzt friedlich aussehende Aspley River vor nicht allzu langer Zeit ein reißender Strom gewesen sein musste. Im Flussbett war eine Vielzahl von entwurzelten Bäumen zu sehen, die aussahen, als ob sie vom Wasser mitgerissen worden wären.

Um die Wanderung fortzusetzen hätte ich auch den Fluss überqueren müssen. Ich habe allerdings keine geeignete Stelle gefunden, wo ich über die Steine trockenen Fußes hätte hinüber springen können. Und der Weg war am anderen Ende des Ufers auch nicht zu erkennen.

Also habe ich meinen Plan aufgegeben und bin nur auf „meiner“ Seite des Flusses ein bisschen stromaufwärts gelaufen, um wenigstens noch ein Bild zu machen. Dabei musste ich schon unter mehreren umgestürzten Baumstämmen durchkrabbeln. Und als ich nachdem ich mein Foto gemacht hatte den Deckel wieder aufs Objektiv setzen wollte, fiel mir dieser aus der Hand, rollte über die Felsen und landete im Fluss. Ich konnte ihn gerade noch wieder herausfischen!
Statt der geplanten Wanderung bin ich dann nur dem kurzen aber informativen Dry Forest Interpretive Walk gefolgt, auf dem die Flora des Douglas Aspley Nationalpark erklärt wurde.
Etwas enttäuscht bin ich dann weitergefahren in Richtung St. Helens und Bay of Fires. Auf dem Weg habe ich bei Brewhaus Cafe Rast gemacht, einen leckeren Burger gegessen und die fantastische Aussicht auf das Meer genossen (so fantastisch, dass ich vergessen habe ein Foto zu machen).
Auf der Weiterfahrt nach St. Helens habe ich das Radio angestellt. Beim ersten Sender wurden kurz nachdem ich eingeschaltet hatte die Nachrichten angekündigt. Nachrichten … Die erste Meldung war, dass in St. Helens ein neues Autogeschäft eröffnet habe … Ich habe dann den nächsten Sender eingestellt. Der Unterschied hätte kaum größer sein können. Dieses Mal hatte ich ABC erwischt und es lief gerade ein ausführlicher Bericht über den Boom von Quinoa. Und als dann die Nachrichten kamen, war die erste Meldung auch der Tod von Nelson Mandela und nicht die Eröffnung eines Autohauses.
In St. Helens habe ich zuerst in der Jugendherberge eingecheckt und bin dann nach Binalong Bay gefahren. Leider war es wieder sehr stark bewölkt und das Licht war zum Fotografieren der markanten roten Felsen nicht gut geeignet. Da es aber sichtbare Lücken in der Wolkendecke gab, habe ich mich mit meiner Kamera auf einen der Felsen gesetzt, den Himmel betrachtet, auf meinem iPad einen Wallander-Krimi gelesen und gewartet. Irgendwann brach dann auch die Sonne durch und ich konnte meine Fotos machen.
Die rote Farbe der Felsen wird von einer Flechtenart verursacht. Und der Name Bay of Fires ist nicht auf das leuchtende Rot der Felsen zurückzuführen (obwohl auch das passen würde), sondern auf die Feuer der Aborigines, die Kapitän Tobias Furneaux, der der Bucht 1773 ihren Namen gab, von seinem Schiff aus am Strand gesehen hatte.
Ein Stückchen weiter saßen auf zwei Felsen zwei gefiederte Gesellen, die ich ausgiebig fotografieren konnte. Aber ich beschränke mich hier mal auf ein Foto 😉

Anschließend habe ich mich beim Binalong Bay Cafe auf die Terrasse gesetzt und bei Scones und Cappucino die Blogbeiträge für die vorangegangenen beiden Tage geschrieben.