Gestern habe ich eine große Wanderung im Freycinet Nationalpark gemacht. Ich hatte mir extra früh den Wecker gestellt, um bei gutem Wetter früh starten zu können. Und ich hatte Glück – anders als vorgestern zeigten sich die Hazards gestern morgen im Sonnenschein.
Vom Parkplatz im Nationalpark aus bin ich zu meiner Wanderung gestartet. Die Karte zeigt den 11 km langen Rundweg.
Erstes Zwischenziel war der Wineglass Bay Lookout. Der Weg dorthin war durchgehend gut ausgebaut, mal stieg er langsam an, mal galt es einige Stufen zu erklimmen.
Etwa auf halber Strecke lag der Coles Bay Lookout, von dem aus Sich der Blick auf Coles Bay eröffnete.
Nach etwa 40 Minuten hatte ich den Wineglass Bay Lookout erreicht. Der Ausblick war atemberaubend schön. Neben Wineglass Bay konnte man auch die Landenge, welche die Freycinet Halbinsel mit dem Festland verbindet, sehen. Über diese Landenge führtd er Wanderweg, dem ich später zum Hazards Beach folgen sollte.
Nachdem ich eine ganze Weile die Aussicht genossen und mich von einem Chinesen hatte fotografieren lassen, bin ich hinunter zum Wineglass Beach gelaufen. Ein Schild am Anfang des Weges hinab warnte davo, dass der Weg steil und rutschig sei. Steil war er auf jeden Fall.
Auf dem Weg zum Strand überholte mich eine Gruppe Schulkinder im Teenageralter, die mit ihrem lauten Geschrei die Stille des Morgens und die Friedlichkeit des Ortes gründlich störten. Ich ließ sie vorbei und wartete ein bisschen, bevor ich meinen Weg fortsetzte. Am Strand sah ich sie wieder, allerdings blieben sie am Anfang des Strandes und ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen in den Dünen, um meinen mitgebrachten Croissant zu essen. Von meinem Sitzplatz hatte ich einen sehr schönen Blick den Strand hinunter in beide Richtungen.
Es herrschte wunderbare Stille. Nur das Rauschen des Meeres war zu hören. Paradiesisch! Plötzlich wurde die Stille allerdings von einem lauten Brummen unterbrochen. Die erste Quelle für den Lärm, die ich indentifizieren konnte, war ein kleiner ferngesteuerter Kamerahubschrauber, mit dem jemand offensichtlich Luftaufnahmnen von der Bucht machte.
Zu dem Brummen des kleinen Hubschraubers gesellte sich aber noch ein anderes, viel lauteres Geräusch, das immer näher kam. Und plötzlich sah ich auch, wo dieser Lärm herkam: aus Richtung Hazards Beach kamen vier Militärflugzeuge im Tiefflug über die Landenge gedonnert und flogen über Wineglass Bay aufs Meer hinaus. Kurze Zeit später wiederholte sich das Spektakel. Dieses Mal war ich vorbereitet und konnte ein paar gute Bilder von den Maschinen machen.
Nachdem ich noch eine Weile in den Dünen gesessen und das Meer betrachtet hatte, lief ich am Strand entlang zum anderen Ende der Bucht. Dort ankerte eine Reihe von kleinen Booten und ich konnte einen Blick zurück auf Wineglass Beach werfen.
Nachdem ich wieder am Strand zurückgelaufen war, setzte ich meinen Rundweg über die Landenge fort. Der Pfad war hier recht schmal und teilweise sehr matschig – ich war froh, dass ich meine Gamaschen angezogen hatte.
Auf dem Weg wurde ich nur von einem anderen Wanderer überholt. Aus der entgegengesetzten Richtung kamen aber eine ganze Reihe anderer Wanderer.
Kurz vor dem Erreichen von Hazards Beach wurde das Gelände so sumpfig, dass ein Boardwalk angelegt worden war.
Mittlerweile waren dunkle Wolken aufgezogen. Hazards Beach bot keinen wirklich schönen Anblick. Überall war Seegras angeschwemmt und ich sah auch einige tote Vögel a, Strand liegen. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich zwei Strände sein können, die an zwei Seiten derselben Landenge liegen. Ich vermute, dass Wineglass Bay an der vom Wind abgewandeten Seite liegt.
Am Hazards Beach bog ich nach rechts ab und folgte dem Strand bis zum Ende. Der anschließende Rückweg zum Parkplatz dauerte noch fast zwei Stunden ind war wenig spektakulär, aber sicher weniger anstrengend, als wenn ich wieder bei Wineglass Bay den Weg zurückgenommen hätte, auf dem ich gekommen war. Denn dieser Weg war zwar deutlich länger, dafür aber wenn überhaupt nur leicht ansteigend. Die meiste Zeit ging es eher bergab. Da ich Regen befürchtete, hatte ich meine Kamera weggepackt. Deshalb gibt es leider keine Bilder von diesem Teil des Weges.
Nach fast sechsstündiger Wanderung war ich wieder am Parkplatz angekommen. Am Parkplatz habe ich dann auch noch zwei Wallabies gesehen, die leider von einer Gruppe junger Chinesen mit Pommes gefüttert wurden. Ich konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass sie das sein lassen sollten. Die Chinesen haben mich ein bisschen doof angeguckt, es dann aber doch sein lassen.
Nachdem ich in Coles Bay noch ein Sandwich gegessen hatte, bin ich wieder nach Bicheno gefahren. Dort habe ich den Nachmittag dann mit Waschen und Lesen verbracht. Abends war ich wieder im Sealife Center essen – dieses Mal gab’s die Seafood Platter.
Wieder in der Jugendherberge angekommen war ich zu erschöpft, um mich mit meinen Hunderten von Fotos oder meinem Blog zu beschäftigen. Im Fernsehn lief zudem zunächst eine Doku über Nelson Mandela und dann der Film „Invictus“. Also verbrachte ich einen Abend vor dem Fernseher.
Diesen Beitrag schreibe ich übrigens während ich in meinem Auto in Binalong Bay sitze. Hier gibt es eine Internet Hotspot und ich habe mir ein Guthaben gekauft, um nach zwei Tagen ohne Wifi endlich wieder etwas hochladen zu können.