South Bruny Island

Gestern habe ich einen Ausflug nach Bruny Island gemacht. Ich hatte mich für eine Bootstour um die Insel angemeldet und musste schon um 8:45 Uhr in Kettering sein, wo ich vom Bus eingesammelt worden bin. Die Fahrt mit dem Auto von Hobart nach Kettering dauert nur etwa 35 Minuten und so hatte ich noch etwas Zeit, die Boote im Hafen zu fotografieren, bevor der Bus kam.

Mit dem Bus sind wird dann auf die Fähre nach North Bruny Island gefahren. Die Überfahrt über den D’Entrecasteaux Channel dauert zwanzig Minuten und ich hatte wieder Zeit ein paar Fotos vom spiegelglatten Wasser, dem Anleger auf North Bruny Island und ein paar schönen Bäumen zu machen.
Von North Bruny Island ging es dann mit dem Bus weiter über die Landenge, die North und South Bruny Island verbindet, nach Adventure Bay, wo die Bootstour startete. Adventure Bay wurde schon 1642 von Kapitän Abel Tasman entdeckt, der hier vor Anker gehen wollte. Ein Sturm trieb sein Schiff jedoch wieder aufs Meer hinaus, sodass er die Bucht Storm Bay nannte. Kapitän Tobias Furneaux nannte die Bucht später zu Ehren seines Schiffes, der HMS Adventure, in Adventure Bay um. Er hatte hier im März 1773 fünf Tage geankert, nachdem er von Kapitän James Cook und dessen HMS Resolution getrennt worden war. Kapitän James Cook selbst ankerte hier im Jahr 1777. 1788 ankerte William Bligh mit der HMS Bounty in der Adventure Bay.
Pünktlich um 11 Uhr bestiegen wir unsere beiden gelben Boote. Ich suchte mir einen Platz relativ weit hinten, da unsere Guides beim Einsteigen gesagt hatten, dass es vorne ganz schön schaukeln und spritzen würde. Jeder der wollte bekam auch gleich zu Beginn der Fahrt ein pflanzliches Mittel gegen Seekrankheit. Ich hab’s dankbar genommen und bin nicht seekrank geworden. Außerdem wurden wir alle in große rote Regenmäntel gesteckt – ohne diesen Mantel hätte ich sicher bitterlich gefroren und nass wäre ich auch noch geworden.
Leider war es zu Beginn unsere Fahrt sehr bewölkt. Der Regen störte weniger, da wir ja alle in unseren roten Regenmänteln steckten und auch noch ein Dach über dem Kopf hatten. Besonders auffällig war zunächst die rote Farbe der Felsen. Diese wird von ein Flechtenart verursacht, die auch für die rote Färbung der Felsen in der Bay of Fires verantwortlich ist. Auf den Bildern kommt die Farbe wegen dem bedeckten Himmel leider nicht so gut raus.
Eine weitere Besonderheit dieses Küstenabschnitts sind die vielen Höhlen, welche die Gezeiten über die Jahrtausende in die Felswände gefressen haben. 
Eine erstes Highlight der Tour war die rasante Fahrt durch die Lücke zwischen der Küste und The Monument, einer einsamen Felsnadel. 

Das nächste Highlight war der sogenannte Breathing Rock – ein Blowhole! Aus dem Blowhole schießen mit schöner Regelmäßigkeit meterhohe Wasserfontänen. Und wir waren ganz nah dran!
Auf der weiteren Fahrt zur Südspitze von Bruny Island gab es noch etliche interessante Felsformationen zu sehen, die beste war aber folgende:
An der Südspitze von Bruny Island liegen die Friars, eine Gruppe kleiner Inseln. Dort ragt unterhalb der Wasseroberfläche ein Riff weit ins offene Meer hinein und dient als Anhaltspunkt für den Übergang von der Tasmanischen See zum „Great Southern Ocean“, der die Antarktis umspült. 
Hier gibt esauch mehrere Seehundkolonien sowie Nistplätze von Seevögeln. Die Seehunde waren das absolute Highlight der Tour!
Nach unsere Rückkehr nach Adventure Bay gab es noch einen leckeren Lunch, bevor wir die Rückfahrt angetreten haben. Auf dem Weg hatten wir das große Glück eines der seltenen weißen Wallabies und auch noch ein „normales“ Wallabi zu sehen. Außer diesen beiden Wallabies habe ich auf Tasmanien leider bislang nur tote Wallabies auf der Straße gesehen – leider eine ganze Menge.