Den zweiten Tag auf Don Det habe ich für einen Ausflug mit dem Fahrrad nach Don Khon genutzt. Dafür bin ich zuerst auf Don Det durch die Reisfelder in Richtung Süden geradelt und dann über die alte französische Eisenbahnbrücke rüber nach Don Khon. Um Don Khon zu besuchen, muss man 25000 Kip bezahlen, aber dies schließt den Eintritt zu den Li Phi Wasserfällen ein.
Auf Don Khon habe ich zunächst eine alte französische Lok angesehen. Es gab auch einige sehr informative Tafeln, auf denen erklärt wurde, warum die Franzosen auf den Inseln eine Eisenbahnlinie gebaut haben. Ursprünglich diente die Eisenbahn dem Transport mehrerer Kanonenboote vorbei an den nicht schiffbaren Wasserfällen an der heutigen Grenze zwischen Laos und Kambodscha. Die Franzosen sahen für ihre Kolonien eine Bedrohung sowohl durch die Briten, die Burma in ihrer Hand hatten, als auch durch China. Mit den Kanonenbooten konnten sie den Mekong oberhalb der 4000 Inseln bis nach Luang Prabang kontrollieren. Für den Handel war die Eisenbahn hingegen nie von größerer Bedeutung und verlor sie gänzlich, als auf dem Festland eine Straßenverbindung zwischen dem Süden des heutigen Laos und Vientiane fertiggestellt wurde.
Anschließend bin ich weitergeradelt zu den Li Phi Wasserfällen. Ich hatte mich schon gefragt, wo ich mein Fahrrad ohne Schloss lassen sollte, aber es gab einen kostenlosen, bewachten Fahrrad- und Mopedparkplatz!
Die Wasserfälle selbst sind nicht besonders hoch, aber dafür umso breiter und recht beeindruckend. Es gibt einige Aussichtspunkte mit Bänken, die zum Verweilen einladen. Ich bin allerdings nicht allzu lange geblieben, da es mittlerweile Mittag war und ich nach einem Restaurant am Mekong suchen wollte, wo ich für ein paar Stunden der Mittagshitze entkommen konnte. Ich habe mich dann für das Restaurant des Hotel Sala Done Khone entschieden. Direkt am Fluss mit schönem Blick rüber nach Don Det. Das Essen war gut, aber sehr scharf, der Service etwas langsam, die Internetverbindung umso schneller. Daher habe ich die Gelegenheit genutzt und alle noch fehlenden Fotos hochgeladen.
Gegen halb drei bin ich dann wieder losgeradelt, um die Insel weiter zu erkunden. Der Weg war sehr schmal und führte am Ufer entlang vorbei an den Reisfeldern im Inneren der Insel. Alle paar Meter kam ein Haus, überall liefen Hühner herum und auch um einige grasende Wasserbüffel musste ich herumfahren. Irgendwann wurde der Weg dann aber noch schmaler und steinig dazu. Außerdem wurden die Abstände zwischen den Häusern immer größer. Da ich keine Karte hatte, bin ich dann umgekehrt und wieder nach Don Det hinüber geradelt.
Dort habe ich den Abend mit zwei neuen Bekannten aus dem Straybus, Ola und Tom aus London, bei Rogue Adam verbracht. Statt meinem Garlic Bread mit Cheese haben sie mir dann ein „Happy“ Garlic Bread gebracht – also mit irgendeiner Form von Drogen als zusätzlichem Topping. Zum Glück hatte Tom gehört, wie der Kellner sagte, es sei ein Happy Garlic Bread. Ich selbst hatte es nicht gehört. Aber so konnte ich es wieder zurückbringen. „Make it happy“ – diese Unart hat sich nun also auch schon bis nach Don Det verbreitet.