Dunstan Downs Sheep Station (24.03.2019)

Vom Milford Sound bin ich zügig bis nach Te Anau durchgefahren, ohne auch nur einmal anzuhalten. So war ich schon um 11:15 Uhr wieder in Te Anau und obwohl ich an diesem Tag ingesamt 426 km zu fahren hatte, habe ich die Schilder, die einen dazu aufforderten seine Fahrt in Te Anau zu unterbrechen und eine Pause zu machen, ernst genommen und habe einen kleinen Zwischenstopp eingelegt, um eine Kaffee zu trinken und mir für die Weiterfahrt als Snack eine Sausage Roll zu kaufen. 

In Mossburn habe ich dann noch einmal zum Tanken angehalten. Bereits als ich auf der Hinfahrt von Queenstown nach Te Anau hier vorbeigekommen war, hatte ich gesehen, dass das Benzin hier unwahrscheinlich günstig war. So etwas muss man in Neuseeland nutzen – die Preise liegen hier teilweise 20-25 Cent pro Liter auseinander, je nachdem, wo man tankt. 

Ein Stückchen weiter habe ich in Garston noch einmal angehalten, um mir bei The Coffee Bomb, einem kleinen Foodtruck, einen Espresso und eine Muffin zur Stärkung zu kaufen. Hier hätte man auch gut eine längere Pause machen können. Ich war allerdings angesichts der noch vor mir liegenden Strecke etwas in Eile und habe darüber sogar vergessen den Foodtruck zu fotografieren. 

Danach ging es zügig (so zügig, wie man in Neuseeland eben fahren kann) weiter bis zum Devil’s Staircase genannten Abschnitt des State Highway 6. Hier windet sich die Straße am Ufer des Lake Wakatipu entlang. Ich habe hier natürlich angehalten und den Lake Wakatipu fotografiert, aber ich habe auch ein kurzes Video der Fahrt am Devil’s Staircase gedreht. 

Kurz später war ich wieder in den Außenbezirken von Queenstown. Ich hatte kurz überlegt, ob ich in Queenstown eine Mittagspause machen soll, habe mich dann aber dagegen entschieden und bin weitergefahren. Wie sich herausstellen sollte, hätte ich ruhig ein Stündchen Pause machen können. Denn noch vor der Abzweigung nach Arrowtown kam der Verkehr komplett zum Stillstand. Aus der Gegenrichtung kamen auch kaum noch Fahrzeuge. Nachdem ich schon eine ganze Weile im Stau gestanden hatte, kam von hinten ein Polizeifahrzeug vorbeigefahren. Noch etwas später kamen dann aus der Gegenrichtung zwei Krankenwagen und zwei Feuerwehrfahrzeuge. Im Radio hatte ich bislang noch nichts zur Ursache des Staus gehört, aber nun war ziemlich klar, dass es einen Unfall gegeben haben musste. Der erste, den ich während meines gesamten Roadtrips in Neuseeland erlebt habe. Zum Glück funktionierte an dieser Stelle das Internet auf dem Handy leidlich gut und so konnte ich schließlich über das Internet herausfinden, dass es tatsächlich einen Unfall gegeben hatte und zwar an der Stelle, wo die Crown Range Road, auf der auch ich vor einigen Tagen aus Wanaka gekommen war, auf den Highway trifft. Insgesamt habe ich fast eine Stunde gestanden, bis es im Schneckentempo weiter und an der Unfallstelle vorbeiging. 

Danach bin ich durchgefahren bis zum Lindis Pass. Dort habe ich nur schnell ein paar Bilder gemacht und bin sofort weitergefahren. Denn mittlerweile war ich schon fast acht Stunden unterwegs und wollte so schnell wie möglich bei meiner Unterkunft ankommen.

Etwas erstaunt hat mich am Lindis Pass, dass dort eine Gedenktafel für die erste Auswilderung von Rotwild in der Region Otago im Jahr 1871 aufgestellt ist. Immerhin gilt das ausgewilderte Rotwild mittlerweile als absolute Plage. Dazu verliert die Gedenktafel allerdings kein Wort. 

Meine Unterkunft an diesem Abend war die Dunstan Downs High Country Sheep Station, eine Schaffarm also. Dort hatte ich ursprünglich eine Art Planwagen gebucht, habe mich aber kurzfristig umentschieden und stattdessen ein Zimmer auf Bed & Breakfast-Basis im Haus der Eigentümer gebucht. Das sollte zwar mit 200 NZD deutlich teurer sein, aber nach der Nacht auf dem Boot und der langen Fahrt, wollte ich einfach nur ein Zimmer mit eigenem Bad und mir keine Gedanken über das Frühstück machen müssen. 

Meine Gastgeber Geva und Tim haben mich sehr herzlich empfangen. Als ich ankam, war Tim dabei an der Einfahrt zur Farm einen kleinen Graben zu graben, da es am nächsten Tag heftigen Regen geben sollte und er einen Abfluss schaffen wollte. Er sagte mir ich solle einfach zum Haus weiterfahren, mein Zimmer sei im Erdgeschoss, ich müsse durch die Waschküche gehen und solle es mir schonmal gemütlich machen, er wäre in 15 Minuten mit seiner Arbeit fertig. Als Tim dann ankam, hat er mir erstmal einen Tee gemacht und mir ein paar selbstgebackene Cookies angeboten. Dann haben wir uns eine Weile unterhalten, bevor ich mich auf den Weg nach Omarama gemacht habe, um dort zu Abend zu essen. Tim hatte mir das Pink Glider Café empfohlen. Eine sehr gute Empfehlung, wie sich herausstellen sollte. Es gab Lambshank – das Fleisch viel geradezu vom Knochen und war extrem zart und sehr lecker. 

Auf der Rückfahrt nach Dunstan Downs habe ich noch einmal kurz angehalten, um den Abendhimmel über dem Ahuriri River zu fotografieren.

Nachdem ich wieder auf Dunstan Downs angekommen war, habe ich mich noch eine ganze Weile sehr nett mit Tim und Geva unterhalten. Es war ein sehr, sehr netter Abend. Abgesehen von meiner Unterhaltung mit Terry während meiner Tagestour im Tongariro-Nationalpark sicher die beste Unterhaltung mit Neuseeländern während meiner ganzen Reise. 

Der Ausblick auf Dunstan Downs