Ein durchwachsener Tag

Als ich am Dienstagmorgen um fünf Uhr aufgewacht bin, habe ich sofort gemerkt, dass mein Nacken über Nacht nicht besser, sondern viel schlimmer geworden war. Jetzt tat der gesamte Nacken bei jeder kleinsten Bewegung weh. Da ich den Kopf auch nur eingeschränkt nach rechts drehen konnte und am nächsten Tag, sprich gestern, eine lange Autofahrt nach Taree vor mir hatte, habe ich im Internet nach einem Physiotherapeuten in der Nähe gesucht und auch relativ schnell einen gefunden, bei dem ich für den Vormittag online einen Termin vereinbaren konnte. Die Physiotherapie hat zum Glück gut geholfen. Es war eine Kombination aus Massage, manueller Therapie und „dry needling“. Das Setzen der Nadeln hat erstaunlicherweise überhaupt nicht weh getan, aber die eine Nadel, die mir der Physiotherapeut oben an den Nacken gesetzt hat, war genau da, wo der Schmerz am schlimmsten war und als ich mich dann mit der Nadel im Nacken bewegen musste, hat es höllisch weh getan. Aber egal – Hauptsache ist, dass mein Nacken sich entspannt hat. Dafür nehme ich auch die blauen Flecken in Kauf, welche die teils doch recht kräftige Massage hinterlassen hat.

Im Anschluss an meinen Besuch beim Physiotherapeuten bin ich ein bisschen durch die Innenstadt gelaufen und habe schließlich im Food Court unter dem Myer Department Store lecker und günstig indisch gegessen. Danach habe ich mir noch eine Lemon Meringue Pie gekauft und bin wieder in die Jugendherberge gelaufen. Dort habe ich mich ein paar Stunden einfach nur ausgeruht – die Massage hatte recht müde gemacht. 
Nachdem ich gegen drei Uhr meine Lemon Meringue Pie gegessen und einen Kaffee getrunken hatte, war ich soweit wieder hergestellt, dass ich mich entschlossen habe, noch einen kleinen Ausflug mit der Fähre nach Manly zu machen. Es sollte ja kein ganz vertaner Tag sein.
Von der Fähre aus hatte ich zuerst wieder einen schönen Blick auf das Opernhaus. 
Auch ansonsten gab es auf der Fahrt nach Manly einiges zu sehen.
In Manly selbst schaukelte eine Vielzahl kleiner Boote im Hafen, u.a. auch ein Wassertaxi.
Auf dem Pier in Manly gibt es eine ganze Reihe von Restaurants und kleinen Läden – alles sehr schön, nur fand ich $ 6,90 für zwei Kugeln Eis deutlich zu teuer. Am Ende des Pier dann eine Überraschung: ich stand direkt vor einem Aldi! 
Das Sortiment ist dem australische Geschmack angepasst, aber deutsches Weihnachtsgebäck gibt es trotzdem. 😉
Manly selbst ist ein sehr hübscher Stadtteil. Vom Pier läuft man über den palmengesäumten „Corso“ in fünf Minuten zum Strand. Am Anfang des Corso weht nebend er australischen Flagge auch die Aborigine-Flagge. 
Kriegerdenkmal
Es weihnachtet sehr in Australien – auch in Manly wird schon der Weihnachtsbaum aufgestellt. Die Bäume sind schon weihnachtlich geschmückt.
Der Corso lädt zum Flanieren, aber auch zum Verweilen ein.
Am Ende des Corso erreicht man dann den Strand von Manly. Die Promenade wird von Bäumen gesäumt, die dem Strand Schatten spenden – ein klarer Vorteil gegenüber dem sehr exponierten Bondi Beach, wo man der Sonne nicht entkommen kann. Überhaupt gefällt mir der Strand in Manly besser als der in Bondi. Es fängt damit an, dass Manly aus meiner Sicht der schönere Stadtteil ist. Außerdem ist die Anreise leichter (eine Fähre vom Circular Quay statt Bahn und Bus nach Bondi). Und der Strand selbst ist deutlich schmaler und – wie gesagt – jedenfalls am Spätnachmittag schön schattig. 
Surfer gibt’s hier natürlich auch, aber die Wellen waren sehr klein …
Zurück am Circular Quay gab’s dann noch ein paar schöne Impressionen von den Hafenfähren – mal mit Opernhaus, mal mit Kreuzfahrtriese im Hintergrund.
Nach einem insgesamt anstrengenden Tag war ich froh, wieder in der Jugendherberge zu sein. Vor dem Schlafen habe ich noch meine Sachen gepackt, denn es war mein letzter Abend in Sydney.