Fahrt nach Nanjing

Am Donnerstagmorgen bin ich vom Südbahnhof in Peking mit dem Schnellzug nach Nanjing gefahren. 

Beim Einsteigen erlebte ich eine positive Überraschung – mein 1. Klasse-Sitz war im letzten Wagen im sogenannten Sightseeing-Abteil. Neben zwei Business-Class-Sitzen gibt es hier nur drei 1. Klasse-Sitze. Ich hatte zwei Plätze für mich alleine. 

Kurz nach der Abfahrt brachte die Schaffnerin mir auch noch einen kostenlosen Snack und ein Getränk.

Die Zugfahrt dauerte nur etwa dreieinhalb Stunden. Die Landschaft, die an mir vorbeizog, hätte nicht unterschiedlicher sein können von dem, was ich auf der Fahrt nach Shanhaiguan gesehen hatte. Hier war alles tiefgrün und alles andere als staubig und karg.

In Nanjing angekommen, bin ich mit der U-Bahn zum Hostel gefahren. In Nanjing bekommt man statt einer Fahrkarte eine Plastikmünze, die man beim Einsteigen vor ein Lesegerät halten muss, damit sich die Schleuse öffnet, und die man bei Verlassen der U-Bahn in einen Schlitz einwirft.

Der Erwerb der Fahrkarte war auch in Nanjing sehr einfach, da man am Ticketautomaten auch Englisch auswählen kann. Auch im Übrigen ist die Benutzung der U-Bahn sehr einfach – alles ist auch in Englisch ausgeschildert und auch die Ansagen sind zweisprachig. Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass es leichter ist sich in der U-Bahn von Nanjing zurechtzufinden als in der Kölner U-Bahn. Die U-Bahn ist in Nanjing auch sicherer, da es hier – wie ich es auch schon in Singapur und in Peking gesehen hatte – eine Trennwand zwischen Bahnsteig und Gleisbett gibt, deren Türen sich erst öffnen, wenn die U-Bahn steht.

Das Hostel habe ich mit Hilfe von Google Maps gut gefunden – ohne Google Maps hätte es etwas schwierig werden können, weil es in einem Hinterhof versteckt ist. Das Hostel selbst ist sehr nett, ich hatte ein schönes, wenn auch sehr hellhöriges Zimmer. Einziges wirkliches Manko: mein Zimmer hatte kein Fenster! 

Nachdem ich eine kleine Pause gemacht hatte, bin ich losgelaufen, um mir einen ersten Eindruck von der Umgebung zu verschaffen und etwas Essen zu gehen. In der Deji Plaza habe ich eine Filiale der bekannten Restaurantkette Nanjing Impressions gefunden, wo ich zwei verschiedene Sorten gedünstete Dumplings, eine Portion gebratene Dumplings und eine Portion Nudeln mit Fischrogen bestellt haben. Alle Dumplings waren sehr lecker, die Nudeln waren interessanter Weise kalt.

Im Hostel habe ich dann mein Sightseeing-Programm für die nächsten zwei Tage geplant und festgestellt, dass es ein sehr, sehr volles Programm werden würde.