Gestern sind wir mit einem sehr reichhaltigen „Full Scottish Breakfast“ – einschließlich Haggis! – in den Tag gestartet.
Danach ging es los auf die erste Etappe des East Highland Way. Leider regnete es ziemlich und so sind wir beide in voller Regenmontur gestartet.
Unser Weg führte uns zunächst in östlicher Richtung aus Fort William hinaus. Nachdem wir die Straße verlassen hatten, um Richtung „Alcan Smelter“ abzubiegen, haben wir zunächst eine kleine Pause gemacht und die Regensachen wieder ausgezogen. Denn der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört und in den Regensachen war es unerträglich warm.
Bald schon kam dann der „Alcan Smelter“ in Sicht. Ab diesem Punkt liefen wir nicht mehr auf einer Straße, sondern auf einem breiten Schotterweg. Am Berghang waren zudem Rohre zu sehen, mit denen einen Wasserkraftwerk mit Wasser versorgt wird.
Auf dem Schotterweg kamen wir ganz gut voran – zu gut. Wir verpassten unsere Abzweigung und folgten dem Schotterweg eine ganze Weile bergan, bis uns auffiel, dass wir nicht mehr auf dem richtigen Weg warnen. So hatten wir zumindest noch einen schönen Ausblick zurück auf Fort William und Loch Linnhe.
Dass wir uns an dieser Stelle verlaufen haben, lag sicher an unserer Unaufmerksamkeit, aber man muss auch feststellen, dass die Beschreibungen in unserem Guide Book nicht besonders gut sind. So hieß es im Guide Book etwas später, man solle einem Schild Richtung Forestry Commission Office folgen – tatsächlich war an dieser Stelle aber ein Wegweiser nach Spean Bridge – also unserem Etappenziel – angebracht. Wir sind dem Schild in Richtung Spean Bridge gefolgt, haben uns aber eine ganze Weile gefragt, ob wir auch wirklich richtig gelaufen sind. Allerdings war dem Guide Book und auch unserer Wanderkarte zu entnehmen, dass wir parallel zu einer Stromtrasse laufen sollten und an dieser haben wir uns dann auch orientiert.
Mittlerweile waren wieder sehr dunkle, fast schon apokalyptisch anmutende Wolken aufgezogen und der Regen ließ auch nicht lang auf sich warten. Also wieder rein in die Regensachen. Im Rahmen dieses Schauers musste ich dann leider feststellen, dass meine Regenjacke nicht mehr wirklich dicht ist. Nun ja, ich werde es überleben.
Der Weg blieb zunächst für eine sehr lange Zeit ein Schotterweg. Bei ein paar aufgeschichteten Holzstämmen haben wir dann eine Pause gemacht und mit dem Barocook Wasser für unsere Instant-Noodle-Töpfe warm gemacht. Leider war das Wasser nicht heiß genug, sodass die Nudeln nicht wirklich weich werden wollten. Daher haben wir nach einer Weile entschieden, die Nudeln mitsamt Wasser in den Barocook zu gießen, ihn zu verschließen, einzupacken und erstmal weiter zu wandern.
Da wo wir von dem Schotterweg auf einen kleinen Trampelpfad wechseln sollten, hätten wir uns beinahe wieder verlaufen. Aber zum Glück sind wir bei diesem Mal nicht so weit in die falsche Richtung gelaufen. Von nun an ging es zunächst über eine weichen Feldweg weiter. Das tat den Füßen gut!
Leider hat es danach eine ganze Weile gedauert, bis wir eine einigermaßen geeignete Stelle gefunden haben, um doch noch unseren Lunch zu verzehren. Letztlich haben wir unseren Lunch im Stehen an einem der vielen Tore, die man hier jeden Tag öffnen und schließen muss, eingenommen.

Von hier aus war der Weg nach Spean Bridge nicht mehr weit. Wir liefen zunächst noch über offenes Gelände, wo wir u.a. an diesem ehemaligen, jetzt mit Wasser gefüllten, Steinbruch vorbeikamen.
Danach ging es über einen schmalen Trampelpfad durch den Wald herunter nach Spean Bridge, wo wir gegen 18 Uhr am Bahnhof auskamen.
Vor dort waren es nur noch wenig Meter bis zu unserem Bed & Breakfast, wo wir von dem Inhaber, Colin, sehr herzlich empfangen wurden. Colin hat für uns auch gleich einen Tisch im Old Station Restaurant reserviert, was auch gut war, denn an der Tür zum Restaurant hing später, als wir dort ankamen, ein Schild, dass sie komplett ausgebucht seien. Das Essen (Mediterrane Provencale) war sehr lecker (und auch noch gesund).
Als wir wieder im Bed & Breakfast waren, haben wir auf meinem Laptop noch einen Film geguckt, aber ich war so müde, dass ich beinahe kurz vor dem Ende eingeschlafen wäre.