Meine Reise nach Portugal begann mit einem frühen Flug von Frankfurt nach Lissabon. Schon um kurz vor sechs Uhr morgens habe ich daher den ICE von Köln nach Frankfurt genommen. Da ich dieses Mal Business Class geflogen bin, konnte ich die Wartezeit bis zum Boarding in der Lounge verbringen. Corona sei Dank sogar in der ansonsten für Business Class Gäste nicht zugänglichen Senator Lounge. Die Lounge habe ich dann auch in vollen Zügen ausgekostet – nach einer erfrischenden Dusche gab es ein kleines Frühstück und auch ein Glas Prosecco.
Im Flieger gab es dann ein zweites Frühstück – Lufthansa hat ein neues Caterina-Konzept in der Business Class – „Tasting Heimat“. Ich bekam sogar eine kleine Speisekarte – auf meinem Flug nach Lissabon war Hamburg Pate für das Menü. So ganz habe ich die Verbindung zu Hamburg allerdings nicht herstellen können, bei dem was dann serviert wurde. Geschmeckt hat es trotzdem.
Kurz vor der Landung in Lissabon hatte ich zunächst in der Ferne eine schöne Aussicht auf einen der Paläste in Sintra und dann beim Landeanflug auch noch einen Blick auf die Christo Rei-Statue und die Ponte 25 de Abril, die ein bisschen an die Golden Gate Bridge erinnert. Leider konnte ich beides nicht gut fotografieren – daher hier ein paar andere Bilder vom Landeanflug auf Lissabon (auch diese sind aufgrund der Spiegelungen am Flugzeugfenster allerdings nicht ganz optimal geworden).
Am Flughafen konnte ich, da ich wieder mal nur mit Handgepäck unterwegs bin, ohne am Gepäckband warten zu müssen direkt zum Infoschalter im Ankunftsbereich gehen, um meine vorab im Internet gekaufte Lisboa Card abzuholen. Diese bietet neben freier Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auch freien Eintritt in bzw. Ermäßigungen für eine Reihe von Sehenswürdigkeiten.
Mit dem Bus ging es dann in die Stadt bis zur Avenida de Liberdade und von dort zu Fuß weiter zu meinem Airbnb-Apartment in der Travessa Conceição da Glória. Mir war schon klar, dass ich den Hügel würde rauflaufen müssen, aber ich hatte ihn mir nicht so steil vorgestellt. Besser man fährt zur Haltestelle Principe Real und läuft den Hügel ein Stückchen runter.
Ich war etwas zu früh da und konnte noch nicht einchecken, aber ich konnte zumindest meinen Koffer abgeben. Die Dreiviertelstunde bis zum Check-in habe ich für einen ersten Spaziergang zum Miradouro de São Pedro de Alcântara genutzt, der nur etwa fünf Minuten entfernt liegt. Von dort hat man einen sehr schönen Blick über Lissabon in Richtung der maurischen Burganlage Castelo de S. Jorge.
Das Apartment stellte sich als genauso schön wie auf den Fotos bei Airbnb heraus.
Nach dem Check-in habe ich mich nur kurz ausgeruht und bin dann in Richtung Bélem gestartet. Zu erst zu Fuß den Hügel hinunter bis zum Cais do Sodre und von dort mit der Straßenbahn weiter bis zum Mosteiro dos Jerónimos. Hier hatte ich mit meiner Lisboa Card freien Eintritt und habe direkt 10 Euro gespart.
Das Mosteiro dos Jerónimos ist eins der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik, einer portugiesischen Variante der Spätgotik. Das Kloster beherbergte bis 1834 die Hieronymiten, den Orden des Heiligen Hieronymus, der dem Kloster auch den Namen gab. Der Kreuzgang bietet eine Reihe hübscher Fotomotive, insbesondere das Spiel von Licht und Schatten ist sehr schön.
Nachdem ich ausgiebig den Kreuzgang und einige von dort abzweigende Räume erkundet hatte, habe ich das Kloster wieder verlassen und bin durch den Jardim da Praça do Império in Richtung Tejo zum Padrão dos Descobrimentos, dem Denkmal der Entdeckungen, gelaufen. Es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet und soll an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern. Es zeigt 33 wichtige Persönlichkeiten des Spätmittelalters in Portugal, u.a. Vasco da Gama und Ferdinand Magellan.
Vom 56 Meter hohen Denkmal hat man einen Blick auf die Klosteranlage, den Tejo und die Ponte 25 de Abril.
Von dort oben hat man auch einen guten Blick auf die Windrose aus Mosaiksteinen auf dem Boden vor dem Eingang. Eine Weltkarte im Zentrum des Mosaiks zeigt die Routen der portugiesischen Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert.
Mein eigentliches Ziel an diesem Abend war aber der Torre de Bélem, den ich gerne beim Sonnenuntergang fotografieren wollte. Eine gute Komposition zu finden war nicht ganz einfach, aber am Ende habe ich doch einen Standort für mein Stativ gefunden. Der Turm ist derzeit gesperrt und dementsprechend auch der zum Turm führende Holzsteg, was für meine Zwecke ganz gut war, da so nicht ständig Menschen in mein Bild reingelaufen sind. Mit den Ergebnissen meiner Experimente mit meinen neuen Filtern bin ich noch nicht ganz zufrieden, aber ich muss einfach noch ein bisschen mehr üben.
Zum Abschluss des Abends habe ich im Time Out Market nicht nur ein paar typisch portugiesische Kroketten probiert, sondern auch eine sehr leckere Portion Reis mit Meeresfrüchten.
Ziemlich geschafft habe ich mich danach wieder auf den Weg zu meinem Apartment gemacht. Zum Glück fährt vom Cais do Sodre ein Bus den Hügel hinauf.