An meinem zweiten Tag in Lissabon bin ich zu einem ersten Spaziergang durch Baixa gestartet. Zunächst ging es zu Fuß das steile Sträßchen hinunter, auf dem auch der Elevador da Glória fährt, eine der Schrägbahnen von Lissabon. Dort konnte ich einen Straßenkünstler bei der Arbeit betrachten, der gerade dabei war ein neues Graffiti an eine der Mauern zu sprühen. Überhaupt waren die Mauern auf dem Weg hinunter nach Baixa mit einer Vielzahl von Graffitis dekoriert. Und auch die Schrägbahn selbst war mit Graffitis besprüht.
Unten angekommen habe ich zunächst ein paar Bilder am Praça dos Restauradores gemacht und bin dann zum Rossio gelaufen. Auf dem nächsten Bild erkennt man es zwar nicht besonders gut, aber der Praça dos Restauradore ist mit einem komplizierten geometrischen Muster gepflastert.
Am Rossio habe ich ein paar Bilder vom Springbrunnen und der Säule mit der Statue von König Pedro IV. von Portugal gemacht, welche dem Platz seinen eigentlichen Namen Praça Dom Pedro IV gibt. Beeindruckend ist am Rossio auch das Pflaster mit Wellenmuster.



Danach ging es weiter durch die Straßen der Baixa zum Elevador de Santa Justa, mit dem man von den Straßen der Baixa hinauf zum Largo do Carmo fahren kann.



Zum Glück war die Schlange an diesem Morgen nicht zu lang und ich musste nur etwa 15 Minuten warten, bis ich – dank meiner Lisbon-Karte ohne erneut zu bezahlen – mit dem Aufzug nach oben fahren konnte. Die Fahrt an sich ist vollkommen unspektakulär, weil man so gut wie keinen Ausblick hat. Der Ausblick von oben ist dafür umso besser.



Nachdem ich eine Weile die Aussicht auf Lissabon genossen hatte, bin ich mit einem ziemlich versteckten normalen Aufzug wieder runter zum Fuß des Elevador de Santa Justa gefahren. Dort habe ich noch einige Detailaufnahmen der Verzierungen des Elevator de Santa Justa gemacht, bevor ich über die Rua Augusta, durch den Triumphbogen Arco da Rua Augusta hindurch bis zum Praça do Comércio gelaufen bin.





Auf dem Weg zum Praça do Comércio gab es wieder eine Reihe von Häusern zu bestaunen, deren Fassaden mit Azulejos gefliest waren. Ursprünglich sollen die Fassaden nicht deshalb gefliest worden sein, weil es so hübsch aussieht, sondern weil die Farbe, mit der die Fassaden bis dahin gestrichen wurden, den klimatischen Bedingungen nicht gewachsen waren und schnell abblätterten.


Der Praça do Comércio wird auf drei Seiten von schattigen Arkaden umrahmt und auf der vierten Seite von einer Kopfsteinpflasterstraße vom Cais das Colunas und dem Tejo getrennt.

Dort habe ich mir die Story of Lisbon Ausstellung angesehen, auch dies kostenlos mit der Lisboa Card. Die Ausstellung vermittelt einen guten ersten Einblick in die Geschichte von Lissabon. Insbesondere das schwere Erdbeben von 1755 wird ausführlich dargestellt und seine Bedeutung für die Stadtentwicklung von Lissabon erläutert.
Den Nachmittag habe ich mit einer privaten Foodtour durch Lissabon verbracht. Vom Miradouro de São Pedro de Alcântara ging es durch Bairo Alto in die Baixa. Beim ersten Stopp (O Trevo an der Praça Luís de Camões) habe ich Bifana probieren dürfen, eine Art in Sud geschmortes Schnitzel im Brötchen. Sehr lecker. Ich habe während der Tour keine Fotos gemacht, aber ich war an meinem letzten Tag in Lissabon noch einmal bei O Trevo und habe mir noch ein Bifana und eine Stockfischkrokette gegönnte – hier also ersatzweise das Bild davon.

Als nächstes gab es bei A Tendinha do Rossio zwei frittierte Kleinigkeiten, einmal Stockfischkrokette und einmal Spanferkel. Die Stockfischkrokette war sehr lecker, das panierte Spanferkel war hingegen nicht ganz mein Fall. Die Pastel de Nata, die es im Anschluss bei Manteigaria auf der Ria Augusta gab dafür umso mehr.

Nach so viel Essen war es gut, dass der nächste Stopp bei einer kleinen Bar, Ginjinha Sem Rival, war, um Ginjinha zu probieren, einen Likör aus Sauerkirschen. Ich habe sofort ein kleines 100ml Fläschchen für zuhause mitgenommen. Von der Baixa ging es dann mit dem Aufzug hoch nach Mouraria und Alfama. Dort waren dann die letzten drei Stops der Tour. Zunächst gab es bei As Bifanas do Afonso Chorizo al Inferno, die mit Alkohol flambiert wird. Auch dies sehr lecker. Danach waren in einem kleinen Café gegenüber vom Museu do Fade Käse und Vinho Verde an der Reihe. Und zum Abschluss gab bei Gelato Davvero zwei Kugeln Eis. Neben dem vielen Essen gab es natürlich noch einiges an geschichtlichen und sonstigen interessanten Informationen über Lissabon. Diese über Withlocals gebuchte Tour mit David ist sehr zu empfehlen!
Obwohl man meinen könnte, dass ich an diesem Nachmittag schon genug gegessen hatte, bin ich abends in der Nähe meines Apartments noch bei Faz Frio essen gegangen. Das Thunfischsteak mit Frühlingszwiebeln und Ingwer war köstlich und der Kuchen zum Nachtisch (Bolo de Bolacha Maria) ein absolutes Gedicht.