15.11.2012: Mit dem Bus von Laos nach Kambodscha

Gestern stand die Fahrt mit dem Bus von Ban Nakasan in Laos nach Phnom Penh in Kambodscha an. Das Ticket war noch Teil meines Stray Buspasses, aber die Fahrt erfolgte ohne Begleitung eines Guide. Da ich von der Fahrt mit Minibussen nach Phnom Penh gelesen hatte, dass man zwischendurch immer wieder in einen anderen Minibus gesetzt wird, wollte ich unbedingt mit dem großen, durchgängigen Bus der kambodschanischen Busgesellschaft Sorya fahren. Auf Don Det erklärte man mir dann allerdings, dass dieser Bus nur mittwochs und freitags fährt. Donnerstags führe ein laotischer Bus, der aber genau so gut sei und ebenfalls nach Phnom Penh durchfahre. Da ich geplant hatte am Donnerstag zu fahren, habe ich mich dann dafür entschieden mit dem laotischen Bus zu fahren – sollte ja angeblich kein großer Unterschied sein. 

Um halb neun ging es mit dem Boot von Don Det nach Ban Nakasan. Dort mussten wir dann noch bis halb zehn warten, bis der Bus da war. In der Zwischenzeit sammelte ein Mitarbeiter der Busgesellschaft unsere Pässe, die ausgefüllten kambodschanischen Visaanträge und Einreisekarten sowie 30 US Dollar ein.

Als der Bus dann endlich da war, erlebten wir eine ganz schöne Überraschung. Es war kein normaler Bus, sondern ein sleeping bus mit Pritschen statt Sitzen. Auf der linken Seite des Ganges waren insgesamt sieben Einzelpritschen. Diese waren allerdings alle schon belegt, als ich einstieg. Also habe ich mir erstmal eine Doppelpritsche mit einer sehr gut Englisch sprechenden Chinesin aus Shenzhen geteilt. Zum Glück war es auch ein „bottom bunk“ – die Pritschen waren auch noch doppelstöckig.

An der Grenze mussten wir aussteigen und zu Fuß unter dem kambodschanischen Schlagbaum durchlaufen. Hinter dem Schlagbaum wurde dann noch unsere Temperatur mit einem Stirnthermometer gemessen. Dann standen wir eine ganze Weile im scheinbaren Niemandsland und warteten auf unsere Pässe. Am Straßenrand gab es mehrere Verkaufsstände und ich habe mir gleich für die Fahrt eine Mango gekauft – schön geschält und in Stücke geschnitten. Während wir gewartet haben, hat der Busfahrer die Motorraumklappe aufgemacht und einen Riemen ausgetauscht. Da dachte ich schon, na das kann ja heiter werden. Aber – entgegen meiner Erwartung – ist der Bus nicht mitten auf der Strecke liegen geblieben.

Als wir alle unsere Pässe wieder hatten, ging es auch schnell weiter. Die Straße war ziemlich holprig. In Stung Treng stiegen die ersten schon wieder aus. Gegen Viertel vor drei gab es eine Pause zum Mittagessen. Ich war mutig und habe etwas Schweinefleisch mit Gemüse und Reis genommen. Für die Fahrt habe ich noch ein ziemlich pappiges Baguette mit Schmelzkäse gekauft. Kurz nachdem wir wieder losgefahren waren, haben wir Kratie erreicht, wo wieder einige Leute ausgestiegen sind. Ab jetzt hatte ich die Doppelpritsche für mich alleine. 

Danach haben wir nur noch einmal angehalten, um die Leute aussteigen zu lassen, die nach Siem Reap wollten. Ab sieben Uhr war die Straße nicht mehr geteert und hatte riesige Bodenwellen und Schlaglöcher. Der Busfahrer fuhr kreuz und quer von einer Straßenseite auf die andere. Das Geschaukele und Gerappele dauerten eine ganze Stunde. Danach war die Straße wieder halbwegs in Ordnung und um neun Uhr, nach mehr als 12 Stunden, war ich am Central Market von Phnom Penh. Von dort ging’s mit dem Tuk-Tuk zum Hotel. Und da das Restaurant des Hotels noch  bis 22 Uhr geõffnet hatte, habe ich sogar noch etwas Warmes zu essen bekommen. Danach war ich allerdings ganz froh ins Bett fallen zu können.