Die vierte Etappe unserer langsamen Anreise auf die Äußeren Hebriden war die Fahrt mit dem Caledonian Sleeper von London nach Glasgow. Das Boarding begann pünktlich um 22:30 Uhr. Am Bahnsteig mussten wir ganz an den Anfang des sehr langen Zuges laufen, um zu unserer Standard Cabin Nr. 8 in Wagen N zu erreichen.


Direkt nach dem Betreten des Zuges fiel uns auf, wie schmal der Gang vor den Kabinen war. Wir mussten uns mit unseren großen Rucksäcken schon fast durchquetschen.

Aber der eigentliche Schock kam, als wir die Tür zu unserer Kabine aufgemacht haben. Die Kabine war winzig. Mit Abstand das allerkleinste Schlafwagenabteil, dass ich je gesehen habe. Unsere beiden Rucksäcke und eine Person hatten neben dem Bett Platz, die zweite Person musste auf dem Bett sitzen. Platz für Gepäck gab es kaum, mein Rucksack passte jedenfalls nicht unter das Bett.


Auf die Minute pünktlich setzte sich der Caledonian Sleeper um 23:50 Uhr in Bewegung. Wir waren noch eine ganze Weile damit beschäftigt, uns in der Mini-Kabine zu organisieren und im Waschbecken ein paar Kleidungsstücke zu waschen, bevor wir total erschöpft in unsere Betten gekrochen sind. Ich hatte das obere Bett, auf dem ich überhaupt nicht aufrecht sitzen konnte und das Bett war auch extrem schmal, gerade einmal 63cm, wie ich beim Man in Seat 61 nachgelesen habe.
Ziemlich rumpelig ging es durch die Nacht nach Schottland. Immer wieder wachte ich auf, weil es mir wahlweise unter der Decke zu warm oder ohne Decke zu kalt war. Irgendwann habe ich dann wohl aber doch ein paar Stunden durchgängig geschlafen. Trotzdem war ich wieder vor meinem Wecker wach, der um halb sieben geklingelt hätte. Die verbleibenden 50 Minuten bis zur Ankunft an der Glasgow Central Station haben wir wieder damit verbracht, uns in der Mini-Kabine zu organisieren ohne uns dabei gegenseitig auf die Füße zu treten.

An der Glasgow Central Station haben wir unsere am Ticketautomaten unsere im Internet gekauften Fahrkarten für die weiteren Zugfahrten in Schottland abgeholt und sind dann zu Fuß durch die morgendlich menschenleeren Straßen von Glasgow zur Queen’s Street Station gelaufen.


Auf dem Weg haben wir bei Starbucks Porridge und Kaffee gekauft und uns erstmal auf eine Bank gesetzt und gefrühstückt. Es sollten die letzten ruhigen Minuten dieses Vormittags sein. Die nächste Etappe von Glasgow nach Oban war ziemlich unentspannt. Fortsetzung folgt.

