Newtonmore – Kingussie

Gestern sind wir statt von Newtonmore nach Kincraig zu laufen nur von Newtonmore nach Kingussie gelaufen. Denn fast 25 km wären jedenfalls für Katha mit ihrer Erkältung zu viel gewesen. Also haben wir uns entschieden nur bis Kingussie zu laufen und von dort mit dem Bus nach Kincraig zu fahren.

Nach einem letzten Blick zurück auf das wunderbare Coig na Shee Guesthouse, in dem wir die letzten zwei Nächte verbracht hatten, liefen wir zunächst einmal entlang der Hauptstraße durch Newtonmore.

Auch nachdem wir den Ort hinter uns gelassen hatten, ging es zunächst noch eine Weile parallel zur Straße auf einem schmalen Pfad durch den Wald. 

Bald jedoch wendete sich der Pfad von der Straße ab und verlief und parallel zu einem kleinen Flüsschen.

Nachdem wir einen kleinen Wasserfall passiert hatten, kamen wir in offenes Gelände. Die Orientierung war hier ausnahmsweise mal relativ einfach.

Wir hatten auch Glück mit dem Wetter, denn trotz dunklen Wolken hat es nicht geregnet, bis wir Kingussie erreicht hatten. Zwischendurch war es sogar so warm, dass ich im T-Shirt wandern konnte. 

Nach dem Passieren der Brücke im Bild oben, folgten wir den Wegweisern Richtung Kingussie. 

Die Landschaft war wie auch auf dem Weg von Laggan nach Newtonmore sehr beeindruckend. Wir sind uns einig, dass die späteren Etappen des East Highland Way definitiv die landschaftlich schöneren sind. 

An diesem Tor sind wir nach Osten abgebogen. Der Weg verlief nun eine ganze Weile am Rand einer „forest plantation“ entlang. 

Die dunklen Wolken verhießen nichts Gutes, aber der Regen kam nicht. 

Der Weg durch die Heide war gut ausgebaut. Als wir eine kleine Abkürzung genommen haben, um einen großen Bogen, den der Weg machte, etwas abzuschneiden, haben wir mehrere Rebhühner (Red Grouse) aufgescheucht. Leider waren sie natürlich viel zu schnell weg, als das wir sie hätten fotografieren können.

Zum Loch Gynack hin wurde der Pfad dann wieder schmaler und am Ufer des Lochs entlang war er nur noch ein Trampelpfad.

Nachdem der Pfad sich ein wenig vom Loch Gynack abgewendet hatte, entdeckte Katha im Unterholz zwei Rehe. Wir haben versucht uns möglichst lautlos vorwärts zu bewegen und haben tatsächlich mit Kathas Kamera und ihrem Tele-Zoom ein paar tolle Fotos machen können.

Richtung Kingussie ging es jetzt erstmal eine ganze Weile durch den Wald. Mal auf einem sehr bequemen Boardwalk, mal über Stock und Stein. 

Am Gynack Burn stand eine Informationstafel, der zu entnehmen war, dass u.a. Robert Louis Stevenson einst in Kingussie Urlaub machte. Hier schrieb er angeblich auch das folgende Gedicht:

Where Go the Boats?

Dark brown is the river.
Golden is the sand.
It flows along for ever,
With trees on either hand.

Green leaves a-floating,
Castles of the foam,
Boats of mine a-boating—
Where will all come home?

On goes the river
And out past the mill,
Away down the valley,
Away down the hill.

Away down the river,
A hundred miles or more,
Other little children
Shall bring my boats ashore.

In Kingussie angekommen, haben wir uns zunächst für einen Moment in diesem schönen Park ausgeruht und überlegt, wo wir essen gehen könnten. Wir haben uns dann nach einem Blick bei TripAdvisor für „The Tipsy Laird“ entschieden. Auf dem Weg dorthin fing es dann leider an zu regnen. Nachdem wir uns zunächst in einen Second-Hand-Buchladen geflüchtet hatten, sind wir dann aber doch mit Schirm bzw. Regenjacke gerüstet weiter gelaufen. 

Der Tipsy Laird hatte nicht nur einen lustigen Namen und eine drollige Zeichnung auf der Speisekarte, sondern tatsächlich auch sehr gutes Essen.

Im Anschluss sind wir in den kleinen Outdoor-Laden von Kingussie gegangen und ich habe mir eine neue Regenjacke gekauft. Einen „Mac in a Sac“.

Danach haben wir uns die Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses zunächst mit einem kleinen Einkauf bei Coop vertrieben und dann ganz entspannt bei Kaffee und Kuchen im SugarBowl Café. Dieser faule Nachmittag hat uns sicher beiden gut getan. 

Nach einer kurzen Busfahrt sind wir dann gegen 17 Uhr in Kincraig angekommen. Unser Guesthouse hatte eine traumhaft Lage direkt am River Spey. 

Zum Abendessen haben wir unsere bei Coop gekauften Köstlichkeiten (Nudelsalat, Sandwich, Mörensticks mit Hummus, Scotch Egg, Lemon Cheesecake) verzehrt, da wir ja mittags schon richtig gegessen hatten und es in Kincraig auch keine Essensmöglichkeiten gibt. Danach haben wir uns den Abend noch mit einer Runde Canasta und einer Runde Mau Mau vertrieben und sind anschließend ziemlich müde ins Bett gefallen.