An meinem letzten Morgen in Rotorua habe ich ganz früh noch einen Spaziergang zu den Government Gardens gemacht. Dort gibt es neben den sehr schönen Gärten auch noch die Rachel Spring zu sehen. Sie ist ein Beispiel für die geothermische Aktivität mitten im Stadtzentrum von Rotorua.
Bevor ich mich dann auf den Weg zum Tongariro Nationalpark gemacht habe, habe ich in Rotorua auch noch den Redwood Forest besucht und dort zunächst den Redwoods Treewalk gemacht. Dabei handelt es sich um eine Reihe von 23 Hängebrücken und 22 Plattformen, die in luftiger Höhe an und zwischen einigen Redwood-Bäumen angebracht sind. Die anfängliche Höhe beträgt 6 Meter, der höchste Punkt liegt bei 12 Metern. Die längste Hängebrücke ist 37 Meter lang, die Gesamtlänge des Treewalk beträgt 553 Meter. Gebaut wurde der Treewalk mit Hilfe von eigens aus Deutschland eingeflogenen Spezialisten.
Auf den Plattformen waren jeweils Informationstafeln angebracht, sodass man beim Rundgang auf dem Treewalk auch noch einiges über den Redwood Forest von Rotorua und die Forstwirtschaft in Neuseeland lernen konnte. Die heimischen Baumarten in Neuseeland wachsen sehr langsam und bereits 1897 hat die Regierung von Neuseeland daher damit begonnen „exotische“ Baumarten anpflanzen zu lassen, um den Holzbedarf zu decken. Die Redwood-Bäume im Whakarewarewa-Wald in Rotorua wurden im Jahr 1901 angepflanzt. Insgesamt wurden im Whakarewarewa-Wald noch 70 Baumarten gepflanzt, u.a. australische Eukalyptusbäume, japanische Zedern, mexikanische Zypressen, Akazien und Monterey-Kiefern. Heute ist die Forstwirtschaft eine der bedeutendsten Exportindustrien von Neuseeland.
Der Spaziergang auf dem Treewalk war wunderschön und sehr erholsam, allerdings haben die Hängebrücken ziemlich geschwankt und als ich wieder unten war, hatte es sich angefühlt, als ob sich der Boden bewegen würde. Daher bin ich nicht sofort weitergefahren, sondern habe noch einen Spaziergang durch den Redwood Forest „auf dem Boden“ gemacht.
Im Anschluss habe ich mich auf den Weg in Richtung Taupo gemacht, wo ich mir vor der Weiterfahrt in den Tongariro Nationalpark noch die Huka Falls angucken wollte.
Während der Fahrt – es war mittlerweile schon Mittag – habe ich mir überlegt, dass ich in Taupo auch gleich noch Essen gehen könnte – und zwar bei McDonald’s. Jetzt mag man sich fragen, warum man in Neuseeland bei McDonald’s essen geht, aber der McDonald’s in Taupo ist wirklich etwas besonderes. Denn zum McDonald’s gehört eine alte DC-3, in der man sogar sitzen und essen kann! Und wenn schon McDonald’s, dann auch richtig – mit einem Kiwi Burger. Das ist eine neuseeländische Spezialität von McDonald’s – ein Beef Burger mit Roter Beete und Spiegelei. Lecker, aber ziemlich schwierig zu essen.
Nach dem Essen bin ich dann zu den Huka Falls gefahren. Bei Wikipedia werden die Huka Falls wie folgt beschrieben:
Die Wasserfälle bestehen aus zwei Kaskaden mit einer 235 m langen dazwischen liegenden Stromschnelle, in der der Waikato River von einer Breite von zuvor rund 100 m in einer Schlucht gleich auf 15 m verengt wird. Die Wassertiefe beträgt in der Schlucht rund 10 m. Beginnend von der ersten Kaskade, die knapp einen Meter beträgt, schießt das Wasser in der Stromschnelle über einen Höhenunterschied von 8 m zu Tal, bevor es in der zweiten Kaskade über 11 m fällt. Bei einem durchschnittlichen Wasserdurchsatz von rund 220.000 Liter pro Sekunde variiert der Durchfluss je nach Wasserstand des Waikato River zwischen 32.000 Liter und 270.000 Liter pro Sekunde.
Die Huka Falls sind schon sehr spektakulär. Sie sind zwar nicht besonders hoch, aber zu sehen, wie das Wasser des Waikato River durch die enge Schlucht schießt, ist schon ein Erlebnis. Insbesondere, wenn man dann auch noch Kajak-Fahrern dabei zusehen kann, wie sie durch die Schlucht rasen.
Nur wenige hundert Meter entfernt, oberhalb der Stromschnelle zeigt sich der Waikato River von einer ganz anderen, viel ruhigeren Seite.
Von den Huka Falls ging es dann entlang des Lake Taupo weiter zum Tongariro Nationalpark. Zwischendurch habe ich noch ein paar Mal an verschiedenen Aussichtspunkten angehalten und sowohl den Lake Taupo als auch die Landschaft um Taupo herum fotografiert.
Ich habe während der Fahrt immer wieder mit der GoPro gefilmt, sodass ich hier ein paar Standbilder einfügen kann. Die Strecke war sehr abwechslungsreich – mal war die Straße fast schnurgerade, mal kamen wieder viele, teils sehr enge Kurven.
Auf dem letzten Stück des Weges kamen dann die Vulkanberge des Tongariro Nationalpark in Sicht.