Am Tag nachdem wir auf dem Weg nach Berneray total nass geregnet worden waren, haben wir in Cairinish in unserem Glamping Pod bei Moorcroft Holidays einen Ruhetag eingelegt. Eigentlich wollten wir diesen Ruhetag auf Berneray verbringen, aber wir hätten von einem Tag auf Berneray auch nichts gehabt, denn es hat fast den ganzen Tag, teils recht stark, geregnet.
Also haben wir den Tag mit einer Schüssel Porridge in unserer Hütte begonnen, um dann gegen Mittag in der Camper’s Kitchen ein Full Scottish Breakfast zuzubereiten – mit Rührei, Speck, Würstchen, Black Pudding, Bohnen und Toast.

Leider habe ich mittags bemerkt, dass sich bei meinen Wanderstiefeln die Untersohle von der Zwischensohle gelöst hatte – ziemlich großflächig und auf beiden Seiten.


Im Internet habe ich dann eine Seite des Herstellers Hanwag gefunden, auf der sehr genau erklärt war, was der Grund für das Ablösen der Sohle ist. Die sogenannte Hydrolyse – die aus Polyurethan bestehende Zwischensohle bekommt nach einiger Zeit feinste Risse, zersetzt sich und fängt an zu zerbröseln. Und dann hält die Untersohle nicht mehr. Meine Zwischensohle sah eigentlich nicht bröselig aus. Aber die Untersohle hing nur noch vorne und hinten fest – in der Mitte konnte man zwischen beiden Sohlen durchgucken. Als Hilfe in der Not auf Wanderungen beschreibt Hanwag, dass man den Stiefel mit Panzerband umwickeln solle, um die Sohle wieder zu fixieren. Ich habe dann bei den Betreibern des Campingplatzes gefragt und sie konnten mir tatsächlich etwas Panzerband mitgeben. Sekundenkleber hatten sie leider nicht.
Den Rest des Nachmittags haben wir damit verbracht in unserer Hütte auf dem Handy die Miniserie „Mrs Wilson“ auf Netflix zu gucken. Mit drei Folgen waren wir eine ganze Weile beschäftigt und wir waren erstaunt, wie spät es schon war, als wir fertig waren.
In unserem Glamping Pod hatten wir alle unsere Sachen ausgepackt und verteilt, um sie zu trocknen. Denn es war so ziemlich alles nass geworden.



Abends haben wir in der Camper’s Kitchen Penne mit Lachs in Frischkäse-Sauce zubereitet. Vorher gab es noch zwei Pies, die eigentlich für mittags gedacht gewesen waren. Dazu eine Dose Cider. Wieder zurück in unserer Hütte haben wir noch einen Teil unserer Gin-Vorräte vernichtet, bevor wir ins Bett gefallen sind.

Der Ruhetag – oder angesichts der vielen Mahlzeiten auch unser „Hobbit-Tag“ – hat uns sehr gut getan. Auch wenn wir die Etappen großzügig abkürzen und viel road walking mit dem Bus umfahren, sind die Etappen des Hebridean Way deutlich anstrengender als alle Fernwanderungen, die wir bislang gemacht haben. Distanzen, die wir auf anderen Fernwanderwegen gut geschafft haben, sind hier wegen des schwierigen Geländes einfach nicht zu schaffen (jedenfalls für uns nicht). Wir wundern uns teilweise sehr über die Länge der im Guidebook beschriebenen Etappen.