Heute Morgen sind wir durch die Princes Street Gardens, vorbei am Scott Monument, zur Waverley Station gelaufen, um unsere Tickets nach Fort William abzuholen.
Die Tickets haben wir zwar an einem Ticketautomaten abgeholt, aber wir mussten nichts selber machen, denn eine Mitarbeiterin der Bahngesellschaft hat alles für uns erledigt – von so einem Service könnte sich die Deutsche Bahn mehr als eine Schnitte abschneiden.
Der Zug fährt morgen allerdings schon um 4:50 Uhr. Ich hatte irgendwie 5:55 Uhr im Kopf … Aber nun gut, dann müssen wir eben noch ein bisschen früher aufstehen.
Von der Waverley Station sind wir über die North Bridge in Richtung Old Town gelaufen, um dort einen Spaziergang zu machen und das Stadtviertel zu erkunden. Von der Brücke aus hatte man einen interessanten Blick auf die Waverley Station, die Princes Street Gardens und The Mound. The Mound ist ein künstlich angelegter Hügel, der die Old Town mit der New Town verbindet und geschaffen wurde, in dem man die beim Bau der New Town ausgehobene Erde in das Nor Loch schüttete, welches 1765 trocken gelegt worden war und heute die Princes Street Gardens bildet. Als 1846 die Zugverbindung Glasgow – Edinburgh bis zur Waverley Station verlängert wurde, wurde ein Tunnel unter The Mound gegraben.
Die North Bridge geht in der Old Town in die 1788 fertiggestellte South Bridge über. Allerdings erkennt man erstmal gar nicht, dass man sich weiterhin auf einer Brücke befindet. Denn links und rechts wurden unmittelbar an die Brücke Häuser gebaut, sodass aus 18 von 19 Brückenbögen Katakomben wurden. Diese wurden zunächst für ca. 30 Jahre als Pubs oder auch als Lagerräume genutzt. Später zogen hier die ärmsten der Armen ein. Aber auch sie verließen die Katakomben bald schon wieder, denn die Bedingungen in den Katakomben waren katastrophal. Sie waren überfüllt, dunkel und feucht. Irgendwann wurden die Katakomben dann zugeschüttet und wurden damit unzugänglich. Erst im Jahr 1985 wurden sie durch Zufall wiederentdeckt.
Der einzige noch sichtbare Brückenbogen der South Bridge überspannt die Straße Cowgate, auf der früher Vieh von den Weiden am Arthur’s Seat in die Stadt getrieben wurde, und auf der wir unseren Spaziergang fortgesetzt haben.

Am Ende der Cowgate liegt der Greyfriars Kirkyard. Eine Reihe berühmter Bürger von Edinburgh sind hier begraben. Wir sind eine ganze Weile über den Friedhof gelaufen und haben versucht die alten Grabsteine, die teils noch in sehr altertümlichen Englisch, teils aber auch auf Latein beschriftet waren, zu entziffern. Richtige Berühmtheiten haben wir dabei allerdings nicht entdeckt.

Von Greyfriars Kirkyard aus sind wir über Lauriston Pl, Heriot Pl und The Vennel weiter in Richtung Grassmarket gelaufen. Von The Vennel aus hatte man einen guten Blick auf das Edinburgh Castle, ebenso vom Grassmarket aus.
Da es mittlerweile schon Mittag war, haben wir auf der Victoria Street bei Oink! einen Zwischenstopp eingelegt und uns mit Spanferkel Pulled Pork gestärkt. Sehr lecker und die kleinste Portion war mit 3,10 Pfund auch sehr erschwinglich.
Nach dem Essen sind wir dann wieder rüber in die New Town gelaufen, wo ich mir bei Boots erstmal noch ein paar Medikamente kaufen musste. Anschließend haben wir im Hostel eine kleine Pause eingelegt, bevor wir um halb vier wieder gestartet sind und erstmal Waterstone’s einen Besuch abgestattet haben. Ich habe mir ein Kochbuch von Itsu gekauft und freue mich schon demnächst daraus zu kochen.
Das absolute Highlight des Tages war aber der Afternoon Tea, den wir im One Square Restaurant im Sheraton Hotel eingenommen haben – mit Blick auf das Edinburgh Castle. Hier sprechen die Bilder wohl am besten für sich!
Anschließend haben wir noch bei Tesco Express für die Fahrt morgen ein paar Sandwiches, Snacks und Wasser gekauft und haben dann noch einen kurzen Spaziergang durch die sehr großzügig angelegte New Town gemacht. Dann sind wir wieder ins Hostel zurückgekehrt, um unsere Sachen für unseren frühen Start morgen zu packen.