Vorgestern sind wir gegen 9:15 Uhr in Spean Bridge gestartet. Wir haben die Etappe gleich am Anfang etwas abgekürzt, denn eigentlich sollten wir wieder durch den Wald den Hügel hoch laufen, nur um dann auf einem anderen Weg wieder herunter zu laufen und an einem Parkplatz an einer Nebenstraße auszukommen. Auf der Karte hatten wir jedoch gesehen, dass man der Nebenstraße auch einfach direkt aus Spean Bridge heraus folgen kann. Und das haben wir dann auch gemacht.
Unser Weg führte also zunächst auf der Nebenstraße entlang. Die Straße verlief im- mer parallel zum River Spean durch den Wald. Nach einigen Kilometern ging die asphaltierte Straße in einen Schotterweg über und der Wald lichtete sich.
Es war im Gegensatz zum Vortag ein sehr sonniger Morgen!
Bald überquerten wir einen kleinen Fluss, den Allt Leachdach.
An einem Tor mit einem Schild „Private Road“ mussten wir erst einen Moment überlegen, ob wir tatsächlich dem Weg hinter dem Tor folgen sollten, aber ein Blick in meine GPX-Viewer-App verriet uns, dass wir noch auf dem richtigen Weg waren. Die App hat uns an einigen Stellen sehr geholfen, denn die Wegbeschreibung war teilweise sehr ungenau bzw. unglücklich. Dazu später mehr.
Kurz danach haben wir den ersten Marker für den East Highland Way entdeckt.
Danach haben wir ein paar ziemlich matschige Felder überquert, bevor der Weg wieder in den Wald führte. Dieses Stückchen Wald war wunderschön. Nach einer kleinen Rast hätte Katha allerdings fast ihre Wanderstöcke vergessen 🙂
Der Weg durch den Wald war erstaunlich gut befestigt und laut Guidebook war er Teil einer alten Viehtrieb-Straße.
Als wir wieder aus dem Wald herauskamen, bot sich uns ein dramatischer Ausblick auf die Hügel südlich des Weges. Einige Meter den Hang hinauf konnte man die Überreste einer alten Eisenbahnlinie sehen.
Etwas später ging es wieder in den Wald hinein und über eine Brücke über einen kleinen Fluss.
Daran schloss sich dann wieder offenes Weideland mit vielen Schafen an. Der Weg war mittlerweile sehr matschig und wir mussten ganz schön gucken, wo wir unsere Füße hinsetzen konnten.
Nachdem wir das Gelände einer Farm passiert hatten (sehr matschig), kamen wir wenig später zu einer Abzweigung, an der der East Highland Way rechts weiter ging und links ein schmaler Trampelpfad den Hügel hinunter führte. Ausweislich des Guidebooks began hier ein Abstecher zu Cille Choirill Church in Monessie. Da wir noch ganz gut in der Zeit lagen und das Guidebook den fantastischen Ausblick von der Kirche aus anpries, nahmen wir den kleinen Trampelpfad bergab. Zunächst kamen wir an einer Hängebrücke vorbei, die beim Überqueren ganz ordentlich schwankte und auch nur für zwei Personen gleichzeitig ausgelegt war.
Danach überquerten wir die A82 und begannen den Aufstieg zur Kirche.
Es war zwar anstrengend, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir hatten einen fantastischen Ausblick und es gab auch noch eine Bank, auf der wir uns einige Minuten ausruhen konnten.
Nachdem wir wieder an den Ausgangspunkt unseres Abstechers zurückgekehrt waren, setzten wir unsere Wanderung auf dem East Highland Way fort. Kurze Zeit später zeigte sich aber wieder, dass das Guidebook nur bedingt tauglich ist. Wir kamen an eine Stelle, an der zwei Tore nebeneinander waren. Im Guidebook steht einfach nur, dass wir eine eingezäunte Wiese betreten sollten.
Wir haben natürlich erstmal das falsche Tor genommen und standen danach an einem kleinen Wasserlauf, den wir auch noch überquert haben, bis wir festge- stellt haben, dass wir auf dem falschen Weg waren. Zum Glück haben wir es gemerkt, bevor wir versucht hatten, den Fluß zu überqueren, der in Sicht kam, nachdem wir den kleinen Wasserlauf überquert hatten.
Also sind wir wieder zurück über den kleinen Wasserlauf und haben dann das rechte Tor genommen, um auf eine eingezäunte Wiese zu kommen. Hier war überhaupt kein Pfad zu erkennen und wir sind einfach quer über die Wiese gelaufen und am anderen Ende durch ein weiteres Tor wieder hinaus. Nun gab es auch weiterhin keinen Pfad und so orientieren wir uns am River Spean und folgten diesem immer weiter Richtung Osten.
Im Guidebook stand nun, dass wir nach Ruinen Ausschau halten und uns an diesen orientieren sollten. Das hat auch ganz gut geklappt.
Danach wurde es aber wieder sehr abenteuerlich. Im Guidebook stand: „After passing the ruins you approach a gated field, make your way down a slight embankment to your left towards the river passing through some trees.“ Hier den Weg zu finden war wirklich schwierig und es war wieder die App, die uns darin bestärkt hat, dass wir weiterhin auf dem richtigen Weg waren. Nachdem wir die Böschung hinunter geklettert waren und in dem sich anschließenden kleinen Wäldchen einen Bachlauf überquert hatten, kamen wir wieder in offenes Gelände am Fluß. Der Weg war mehr oder weniger gut zu erkennen. Zumindest war zu erkennen, dass hier auch schon andere Leute vor uns lang gelaufen waren. Also mehr ein kleiner Trampelpfad als ein Weg. Da die Wolken mittlerweile immer dunkler wurden, ha- ben wir die Gelegenheit genutzt unter einem größeren Baum eine Rast zu machen, unsere Regenkleidung anzuziehen und die Kameras wegzupacken.
Das letzte Stück der Etappe sollte durch ein größeres Waldgebiet gehen und so war auch die Beschreibung im Guidebook. Nur leider war der Wald in der Zwischenzeit abgeholzt worden und so war es wieder nicht so ganz leicht den richtigen Weg zu finden. Der Anblick des abgeholzten Waldes war auch nicht beson- ders schön. Da wir die Kameras wegen dem drohenden Regen weggepackt hatten, konnten wir auch nur einige schnelle Bilder mit dem Handy machen.
Das allerletzte Stück des Weges ging dann allerdings wieder durch intakten Wald. Kurz vor der Abzweigung nach Inverlair habe ich Colin, den Inhaber des Riverside Lodge B&B in Spean Bridge angerufen, der uns in Inverlair einsammeln sollte. Wir hatten zwar ausgemacht, dass wir anrufen würden, kurz bevor wir da sind, aber da wir länger gebraucht hatten als seine letzten Gäste und er auch in Erinnerung hatte, dass er uns um 16 Uhr einsammeln sollte, war er schon da, als ich um kurz nach 16 Uhr anrief. Um ihn nicht noch unnötig länger warten zu lassen, sind wir das Stückchen hinunter nach Inverlair relativ schnellen Schrittes gegangen.
Nachdem wir wieder im B&B angekommen waren, hatte wir noch genug Zeit, um uns ein wenig auszuruhen, bevor wir erneut im Old Station Restaurant Essen gegangen sind. Dieses Mal gab es für uns beide Fish & Chips. Sehr lecker, aber auch sehr mächtig. Auf den Nachtisch haben wir dementsprechend verzichtet.