Ein weiteres Highlight meines Aufenthalts war die ebenfalls von Untour Shanghai angebotene „Street Eats Night Market Tour“. Ich hatte Glück, denn meine Tour wurde von Kyle, einem der Gründer von Untour Shanghai, persönlich geführt. Neben mir nahm nur noch ein Ehepaar aus Texas an der Tour teil.
Los ging es bei einem kleinen Restaurant auf der South Xizang Rd, wo wir verschiedene Dumplings, genauer gesagt „pot sticker“, die gedünstet und von unten angebraten werden, und „pan-fried dumplings“, die wie der Name schon sagt in der Pfanne gebraten werden, getestet haben. Die Dumplings waren alle sehr lecker, aber die Soße dazu war so scharf, dass Kyle schnell zu einem benachbarten Stand laufen musste, um für jeden von uns ein Wasser zu besorgen.

Danach ging es auf die „Shouning Lu Seafood Street“. Dort erklärte uns Kyle allerlei zu den verschiedenen Ständen und auch zu dem ihnen drohenden Schicksal. Die Straße soll modernisiert werden und die Stände sollen die Shouning Lu verlassen müssen. Es ist eine traurige Vorstellung, dass mit der Zeit alles, was noch an das alte Shanghai erinnert, dem Modernisierungswahn zum Opfer fallen wird.

Wir haben auf der Shouning Lu an verschiedenen Ständen etwas kauft bzw. bestellt und uns dann mit unserer Ausbeute in eines der Restaurants gesetzt. Die Gerichte, die wir nicht sofort von den anderen Ständen mitnehmen konnten, weil sie erst noch zubereitet werden mussten, wurden von den Händlern ebenfalls ins Restaurant gebracht. Was für ein Service!
Das Exotischste, was wir auf der Shouning Lu probiert haben war Wasserschlange. Nachdem Kyle sie ausgewählt hatte, wurde sie vor unseren Augen geschlachtet und ausgenommen. Anschließend wurde sie frittiert und anschließend noch mit etwas Gemüse im Wok gerührt. Das Endergebnis war erstaunlich schmackhaft. Einen besonderen Eigengeschmack hatte die Wasserschlange allerdings nicht und es war auch nicht sehr viel Fleisch dran, aber sie hat mir gut geschmeckt.

Nachdem wir alle Speisen ausgiebig getestet hatten, hat Kyle noch an einem der Stände auf der Shouning Lu ein paar süße Sachen als Nachtisch gekauft und dann sind wir weitergezogen zu unserem nächsten Stopp, dem Lele Xinjiang Restaurant. Dort haben wir wunderbare Lamm-Kebab-Spieße getestet und sehr, sehr leckeres „Sinkiang Black Beer“ getrunken. Dass es dieses Bier hier in Deutschland nicht zu kaufen gibt, ist ein echter Verlust, denn es schmeckt sehr viel besser als Tsingtao-Bier.
Unser letzter Stopp war wieder ein Restaurant und zwar eines, dass sich auf die Küche der Provinz Sichuan spezialisiert hatte. Die Gerichte war – wie sollte es anders sein – wieder sehr, sehr lecker. Leider habe ich mir nicht gemerkt, um was es sich dabei gehandelt hat. Aber es waren zwei Gerichte mit Schweinefleisch.
Zum Abschluss hat Kyle dann noch die auf der Shouning Lu erworbenen Süßigkeiten rausgeholt. Eigentlich war ich schon pappsatt. Aber ich habe natürlich trotzdem alles probiert – und darüber das Fotografieren vollkommen vergessen. Besonders angetan haben es mir die „salt & pepper pastries“ – und weil eigentlich alle schon pappsatt waren, durfte ich den Rest mit nach Hause nehmen!