Meinen zusätzlichen Tag in Rotorua habe ich entspannt angehen lassen. Ich habe spontan eine einstündige Massage gebucht und das hat sehr gut getan. Danach habe ich den Rest des Vormittags und den frühen Nachmittag einfach mal vertrödelt, was nach einer sehr intensiven Woche Road Trip durch die Nordinsel auch mal ganz gut getan hat.
Um halb fünf kam dann der Shuttle-Bus zum Tamaki Maori Village. Schon die Busfahrt war ein Erlebnis für sich. Der Fahrer hat uns nach seiner Zählung in 61 Sprachen begrüßt. Ob das so ganz stimmt weiß ich nicht, aber es waren schon sehr viele Sprachen, u.a. natürlich Deutsch, aber auch deutlich ausgefallenere Sprachen wie Isländisch oder Zulu.
Noch im Bus wurde für unsere Tour-Gruppe ein männlicher Teilnehmer als Anführer unserer Gruppe ausgewählt. Er sollte intelligent, groß und stark sein und Rugby spielen. Das traf auf keinen der Teilnehmer zu. Am Ende ist es dann ein Waliser geworden, weil in Wales zumindest auch Rugby gespielt wird. Überhaupt habe ich auf dieser Fahrt sehr viel über Rugby gelernt – die All Blacks sind der ganze Stolz von Neuseeland.
Unser Anführer musste, dann zu Beginn der Tour an einem Ritual teilnehmen, bei dem er ein symbolisches Friedensgeschenk vom Boden aufheben musste und dann mit dem Chief des Dorfes den typischen Maori-Gruß, den Hongi, austauschen durfte, bevor wir alle in das Dorf eingeladen wurden. Das war natürlich alles eine große Show, aber zumindest eine gut gemachte.
Im Dorf selbst bestand der erste Teil der Tour darin, dass man uns einige typische Facetten des Alltagslebens der Maori näher gebracht hat. So durften sich die Männer in der Gruppe z.B. am Haka versuchen. Ich hatte das Glück ein Spiel der Maori ausprobieren zu können. Es hat Spaß gemacht.
Danach hat uns einer der Maori erzählte, wie die ersten Maori von „Hawaiki“, d.h. aus Polynesien, mit katamaran-artigen Booten nach Neuseeland gekommen sind.
Danach haben wir noch zugesehen, wie unser Hangi-Abendessen aus dem mit heißen Steinen beheizten Erdofen gehoben wurde.
Im Anschluss ging es für uns in eine Meeting Hall, wo uns eine Maori Cultural Performance dargeboten wurde. Auch dies war natürlich extrem touristisch, aber den Haka einmal live und aus der Nähe zu sehen, den man insbesondere auch vom neuseeländischen Rugby-Team, den All Blacks, kennt, war schon ein Erlebnis.
Zum Abschluss des Abends gab es dann ein traditionelles Hangi-Buffet. Die Auswahl war sehr gut und beim Abendessen bin ich mit meiner Sitznachbarin ins Gespräch gekommen, die aus den Niederlanden kam und auch im YHA Hostel wohnte, und wir haben uns beim Essen gut unterhalten.
Die Rückfahrt mit dem Bus war dann wieder ein Erlebnis für sich. Nachdem unser der Fahrer auf der Hinfahrt in allen möglichen Sprachen begrüßt hat, sollten jetzt alle jeweils ihre Nationalhymne singen. Wieviel Spaß es mir gemacht hat, alleine die deutsche Nationalhymne zu singen, kann man sich sicherlich vorstellen. Ich habe es bei den ersten paar Zeilen belassen. Dafür habe ich umso lauter bei Waltzing Mathilda mitgesungen. Warum die Australier Waltzing Mathilda statt Advance Australia Fair singen durften? Wohl weil es die inoffizielle Nationalhymne ist 🙂