Von Lochmaddy nach Berneray (23. Juli 2022)

Gelaufen: 14,1 km; Bus 3,5 km; Taxi: 33,8 km

Im Redburn House B&B in Lochmaddy sind wir etwas untypisch für Schottland mit einem kontinentalen Frühstück zur Selbstbedienung in den Tag gestartet. Für jedes Zimmer gab es vorbereitet einen Teller mit Aufschnitt, vier Scheiben Toast, zwei Croissants aus der Packung und zwei Rosinen-Scones. Dazu gab es noch eine Auswahl an Joghurt, Cerealien und auch Fertig-Porridge. Mein Saft im Bild war leider kein Orangensaft, sondern stellte sich als undefinierbarer, künstlich schmeckender Fruchtsaft heraus. Ich habe ihn weggekippt. In meiner zusammengeklappten Scheibe Schinken auf dem Aufschnittteller verbarg sich dann auch noch ein Haar – ekelhaft. Gut, dass ich mit dem Frühstück im Wesentlichen schon fertig war, als ich diese Entdeckung gemacht habe.

Nach diesem eher mittelmäßigen Frühstück haben wir um 9:25 Uhr den Bus Richtung Berneray genommen. Wir wollten uns mal wieder ein Stückchen road walking ersparen und haben uns kurz vor Blasaithbhal absetzen lassen. Dort verlässt der Hebridean Way die Straße.

Mit diesen kleinen Bussen überbrücken wir das road walking

Zunächst ging es auf einem breiten ausgebauten Weg ein Stück bergan. Kurz hinter dem Tor auf dem übernächsten Bild ging es dann von dem Weg ab auf einen Trampelpfad entlang der Flanke des Blasaithbhal.

Direkt am Anfang des Trampelpfades haben wir einen umgekippten Markierungspfosten entdeckt. Wir haben ihn wieder aufgerichtet und mit ein paar Steinen abgestützt, aber sehr lange wird unsere Konstruktion nicht halten.

Links im Bild der breite Weg, auf dem wir am Anfang gelaufen sind, rechts der Trampelpfad

Auf dem Trampelpfad kamen wir ganz gut voran.

Nachdem wir an der Stiege auf dem nächsten Bild einen Zaun überquert hatten, war der Pfad ein bisschen schlechter zu erkennen, aber es ging noch ganz gut. Hier kam uns ein Schweizer Ehepaar entgegen, das auch im Redburn House übernachtet hatte. Sie waren wohl früher gestartet, hatten aber beschlossen nicht bis nach Berneray zu laufen, sondern wieder umzudrehen. Eine weise Entscheidung.

Nachdem wie einen kleinen Fluss überquert hatten, ging es durch ein Tor wieder auf einen breiteren Weg, der ein Stück um ein namenloses Gewässer herumführte, bei dem man auch nach einem Blick auf die Karte nicht sagen kann, ob es ein Loch oder schon der Atlantik ist. Kurz bevor wir wieder die Straße erreicht haben, stand neben dem Gewässer ein Picknicktisch und wir haben eine kurze Pause gemacht.

Kurz danach erreichten wir wieder die Hauptstraße. Auf dieser mussten wir allerdings nur ein kleines Stückchen laufen, bevor wir auf eine Nebenstraße abgebogen sind.

Road walking auf der Hauptstraße
Abzweigung auf die Nebenstraße

Auf der minor road zog sich das road walking dann leider eine ganze Weile. Aber immerhin kamen wir so schneller voran.

Während wir noch auf der Nebenstraße waren, habe ich bei John’s Bunkhouse auf Berneray angerufen. Leider war das Hostel komplett von einer Familie ausgebucht und wir konnten uns deshalb auch nicht mit unserem Zelt vor das Bunkhouse stellen und den Waschraum nutzen. Unsere einzigen Alternativen auf Berneray waren das Gatliff Trust Hostel, das aber noch zweieinhalb bis drei Meilen vom Fährterminal und dem Laden und Bistro entfernt ist, oder wildzelten am East Beach, der noch weiter entfernt ist. Zelten am Gatliff Trust Hostel ist auf Berneray leider nicht gestattet. Beides keine guten Alternativen, da wir abends im Bistro Essen gehen wollten.

Schöne Aussichten von der Nebenstraße aus

Nachdem wir wieder ins Gelände abgebogen waren ging es bis zum Fuß des Beinn Mhor auf einem ganz gut erkennbaren Trampelpfad. Da wo es zu matschig war, gab es etliche kleine Holzstege.

An der Brücke im nächsten Bild haben wir unsere Mittagspause gemacht. Leider fing es währenddessen an zu regnen. Es sollte auch nicht mehr aufhören, sondern kontinuierlich immer schlimmer werden.

Im Regen haben wir den Aufstieg auf Beinn Mhor begonnen. Es war nicht ganz so anstrengend wie der Aufstieg am ersten Tag in Barra, aber der Regen machte es natürlich schwierig, da der Boden recht rutschig war.

Selfie im Regen

Als wir den höchsten Punkt erreicht hatten, entdeckten wir einen anderen Wanderer, der trotz Regen dort oben Pause machte. Wir sind sofort weiter gelaufen. Der Abstieg war schwieriger, erst ging es querfeldein den Berg hinab, dann an einer alten Mauer entlang.

Wie waren froh, als wir die Straße erreicht haben. Aber das road walking bis zum Fährterminal im Berneray zog sich dann noch ziemlich. Kein Vergnügen bei heftigem Dauerregen und Seitenwind.

Am Fährterminal sind wir trotz Regenhosen und -jacken pitschnass angekommen. Auch unsere Stiefel und Socken waren komplett nass. Katharina hat sich nich einmal in dem Regen gewagt und im Shop ein paar Sachen eingekauft. Dann haben wir versucht eine Unterkunft in Lochmaddy zu organisieren, aber ohne Erfolg. Letztlich sind wir mit dem Taxi zurück nach Cairinsh zu Moorcroft Holidays gefahren. Auf dem Weg haben wir noch einen Zwischenstopp in Lochmaddy am Laden gemacht, um mehr Bargeld abzuheben. Bei der Gelegenheit habe ich auch Zutaten für ein Full Scottish Breakfast für den nächsten Tag gekauft.

Bei Moorcroft Holidays konnten wir zum Glück wieder unseren Glamping Pod beziehen, den wir auch schon zwei Tage vorher hatten. Wir waren so froh aus dem Regen raus zu sein.

Abends haben wir in der Camper’s Kitchen vegane Spaghettini Bolognese aus unserem Verpflegungspaket gegessen.