Heute morgen bin ich nach einer ziemlich schlaflosen Nacht schon um kurz vor sechs wieder aufgestanden und habe mich nach einem schnellen Frühstück mit Müsli, Toast, O-Saft und einem doppelten Espresso zu Fuß auf den Weg zur U-Bahnhaltestelle Bugis gemacht. Die U-Bahnhöfe in Singapur sind sehr modern – am Gleis ist eine Glaswand vor dem Graben, in dem die U-Bahn fährt und die Türen öffnen sich erst, wenn die U-Bahn steht. Außerdem ist auf dem Boden eingezeichnet, wo man stehen und warten soll 😉
Von Bugis ging es mit einmal Umsteigen bei City Hall in ca. 45 Minuten bis zur Haltestelle Marsiling. Auf dem Weg hatte ich im Vorbeifahren Gelegenheit einige der vielen Hochhauswohnblocks von Singapur zu betrachten. Sie sehen viel weniger schlimm aus, als man meinen könnte, und die Wege und Grünflächen dazwischen sind von ausnehmender Sauberkeit.
In Marsiling bin ich von der U-Bahn in den Bus umgestiegen, allerdings nur für vier Stops – dann war ich auch schon am Woodlands Train Checkpoint und zwar ganz pünktlich um acht Uhr.
Im Train Checkpoint musste ich dann erstmal noch ein paar Minuten warten, bevor die Abfertigung für den Zug nach Butterworth, den ich bis Tampin nehmen würde, began. Zuerst wurden die Fahrkarten kontrolliert, dann erfolgte die Ausreise aus Singapur und direkt danach auch schon die Grenzkontrolle für Malaysia.
Auf dem Bahnsteig wollte ich ein Bild vom Zug machen, aber das passte einem der Wärter gar nicht. Er kam ganz aufgeregt angelaufen, sagt „no photos“ und war erst wieder zufrieden, als ich das Bild vor seinen Augen von meinem Handy gelöscht hatte. Dabei war es nichts weiter als ein Bild von einem Zug am Bahnsteig …
Im Zug erlebte ich dann eine unschöne Überraschung – mein reservierter Sitzplatz hatte kein richtiges Fenster 🙁 Und auch im Übrigen war die zweite Klasse nicht so gut, wie ich nach der Beschreibung bei seat61.com erwartet hatte.
Ich habe mich einfach erstmal auf einen Platz mit besserem Blick gesetzt. Irgendwann war der Zug dann aber so voll, dass ich auf meinen eigenen Platz zurückkehren musste. Neben mir saß eine sehr alte malaysische Oma, die ihre Kinder in Singapur besucht hatte. Sie sprach nur sehr wenig Englisch, aber wir haben uns trotzdem ganz gut verstanden.
Die Aussicht war nicht besonders spannend und die Fenster waren auch sehr dreckig, sodass ich eigentlich fast keine Bilder gemacht habe. Ich habe zwar die Gelegenheit genutzt meinen Pol-Filter zu testen, aber die meisten Bilder habe ich sofort wieder gelöscht, weil sie aufgrund der dreckigen Scheiben so viele Flecken hatten.
Die Verpflegung an Bord war landestypisch (Mee Goreng, Nasi Goreng, Bihun Goreng) und sehr günstig (5,50 Ringgit = 1,37 Euro). Lecker war es auch!
Die Einfahrt in den Bahnhof von Tampin war ein Erlebnis – noch weit bevor der Zug zum Stehen kam, riss die Frau vor mir die Tür auf. Und so fuhren wir bei geöffneter Tür und gar nicht ganz so geringer Geschwindigkeit in den Bahnhof ein. In Deutschland undenkbar 🙂
Von Tampin habe ich für 70 Ringgit ein Taxi nach Melaka genommen und bin dort gegen drei Uhr angekommen. Mein Zimmer ist sehr schön und ich bin froh, dass ich mich hier jetzt erstmal drei Nächte ausruhen kann, bevor ich die nächsten Nächte in Singapur wieder im Hostel bin.
Abends war ich noch auf dem Jonker Street Night Market und habe allerlei lokale Snacks probiert. Dazu folgt aber ein eigener Blogeintrag.