08.11.2012: Von Vientiane nach Tad Leuk

Am Donnerstagmorgen bin ich vor der Abfahrt noch mit dem TukTuk zum That Luang Tempel gefahren, dem wichtigsten Tempel in Vientiane. 

Danach ging es um 9 Uhr erstmal mit dem Bus zum COPE Centre. Dort werden Prothesen für Menschen hergestellt, die Opfer einer der vielen nicht explodierten Bomben geworden sind, die während des Vietnamkrieges von den Amerikanern über Laos abgeworfen wurden. Laos ist pro Kopf das am meisten bombardierte Land der Welt. Und dabei habe die USA offiziell nie Krieg gegen Laos geführt. Das Problem heute sind zum einen die vielen Streubomben („Bombies“), die aussehen wie kleine Bälle und deshalb häufig von spielenden Kindern aufgehoben werden, und die Tatsache, dass sich mit Altmetall auch hier viel Geld verdienen lässt, sodass viele Menschen mit Metalldetektoren losziehen, um Bombenreste zu suchen und diese dann zu verkaufen. Nur leider sind viele der Bomben beim Abwurf nicht explodiert und immer noch scharf. Aber selbst wenn die Menschen sich nicht aktiv auf die Suche nach Bombenresten machen, leben sie gefährlich. Viele der Bauern wissen, dass in ihren Feldern Blindgänger liegen, aber sie müssen ihre Felder trotzdem bestellen.

Anschließend haben wir noch einen Stop an einem lokalen Markt gemacht, um Zutaten für unser Abendessen im Waterfall-Camp zu kaufen. Insbesondere das letzte Stück der Fahrt war abenteuerlich, da die Piste nicht breiter war als der Bus. Nach allem, was ich im COPE Centre über das UXO-Problem in Laos gelernt habe, hatte ich schon ein eher ungutes Gefühl bei unserer Fahrt durch den Dschungel.

Am Wasserfall gab es ein Infocenter, in dem wir auch unser Nachtlager aufgeschlagen haben. Vor dem Abendessen bestand Gelegenheit zu Schwimmen oder eine kleine Wanderung durch den Urwald zu machen. Es haben sich dann aber nur zwei Leute entschlossen, zu wandern. Trotz entsprechender Warnungen, auf den ausgeschilderten Pfaden zu bleiben und nicht zu weit wegzulaufen, waren die beiden, Audrey und Rudi, bei Einbruch der Dunkelheit noch nicht zurück. Als sie auch nach dem Abendessen noch nicht wieder da waren, ist unser laotischer Guide mit den Park Rangern (mit AK-47 Gewehren) und den männlichen Mitfahrern aufgebrochen, um sie zu suchen. Sie haben sie zum Glück auch gefunden … Aber es war eine ganz schön angespannte Situation, denn neben Bombies gibt es in Laos auch noch Bären, Leoparden und Schlangen! Also sollte man sich tunlichst nicht im Dschungel verlaufen.