Am Sonntag haben wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Homestay gemacht. Dafür haben wir zunächst mitten in der laotischen Pampa angehalten, damit unser Guide die Zutaten für’s Abendessen und noch ein paar Bananen kaufen konnte. Als der Guide mit einer Plastiktüte voll lebender Frösche wiederkam, war allerdings nur unsere französische Mitfahrerin Audrey begeistert!
Unser nächster Halt war dann der sogenannte Turtle Lake in Ban Donedang. In dem See leben hunderte Schildkröten, die den Laoten heilig sind. Nach laotischem Glauben bringt es schlechtes Karma, wenn man eine der Schildkröten verletzt oder gar tötet. Wenn eine der Schildkröten stirbt, bekommt sie eine richtige Beerdigung.
Ein kleines Highlight war dann der Besuch des Nong Lam Chanh Tempels im gleichnamigen Dorf. Dort mussten wir uns erst alle traditionelle laotische Röcke anziehen und bekamen alle eine weiße Schärpe aus Spitze umgehängt, bevor wir uns die Bibliothek Hotay Pidok auf dem Tempelgelände ansehen durfte. Dort werden etwa 4000 auf Palmblättern geschriebene Texte aufbewahrt. Es handelt sich um eine der größten Bibliotheken dieser Art in Laos.
Danach ging es dann weiter zum Homestay. Allerdings konnte der Bus nicht bis ins Dorf fahren. Wir mussten aussteigen, mit einem ziemlich notleidend aussehenden Boot über den Fluss übersetzen und dann noch ein Stückchen laufen. Bereits auf dem Weg konnten wir die erste Affen hören und sehen – wir übernachteten nämlich im Monkey Forest.
Verglichen mit dem letzten Homestay war dieser hier recht komfortabel – mit Sitztoilette, Bad und – ganz wichtig – kaltem Beer Lao 🙂
Vor dem Abendessen haben wir noch einen Spaziergang zum örtlichen Tempel gemacht, der außer von Mönchen auch noch von einer Horde Tempelaffen bewohnt wird. Für diese waren die morgens erworbenen Bananen gedacht. Ich habe mich allerdings zurückgehalten, weil ich keine Lust hatte, von einem übereifrigen Affen gebissen oder gekratzt zu werden. Dafür habe ich umso mehr fotografiert. Zum Tempel war uns eine ganze Schar Kinder gefolgt, die es wieder unwahrscheinlich lustig fanden, sich fotografieren zu lassen und anschließend ihr eigenes Gesicht auf dem Display zu sehen.
Das Abendessen war recht lecker, aber die Suppe mit ganzen Fröschen habe ich nicht probiert. Auch vom Lao Lao Whiskey, der wieder in Strömen floss, habe ich nach zwei Shots die Finger gelassen. Total erschöpft bin ich schon um neun Uhr ins Bett gefallen.